Berufstätige Mütter mit Kinder im Vorschulalter galten früher als Rabenmütter. In Österreich hat sich diese Ansicht bis heute leider nicht geändert, wie eine aktuelle Auswertung der OECD zeigt.

Natürlich sollten wir bei den Kindern zuhause bleiben. Natürlich sollten wir jeden Tag alles sauber halten, kochen, auf Freizeit verzichten. Den Beruf, den können wir später auch noch lange genug ausüben. Bleibt schließlich noch genug Zeit. Dann aber bitte Teilzeit, denn die Kinder brauchen schließlich eine Betreuung nach der Schule. Bis es so weit ist sind wir einfach abhängig vom unüberschaubaren Einkommen des Partners, der alle Lasten auf seinen Schultern trägt. Ehrlich jetzt, wie soll das funktionieren? Jede Karenzzeit hat irgendwann ein Ende, und zwar spätestens nach zweieinhalb Jahren, so in Österreich. Dann dürfte der Vater noch sechs Monate lang das Kinderbetreuungsgeld beziehen, wenn er Zuhause bleibt. An den Karenzmodellen in Österreich gibt es wenig zu meckern. Auch die Elternteilzeit, die Mutter und Vater angeboten werden, ist top.

Doch diese Wertungen! Auch ich musste bereits einiges einstecken. „Was, du gehst schon wieder arbeiten?“ „Deine Tochter ist doch erst ein Jahr alt!“ „Das arme Kind!“ „Auf der einen Seite willst du Kinder, auf der anderen Seite aber arbeiten.“ – um nur einige Beispiele zu nennen. Ja, ich gehe arbeiten! Und nein, meine Tochter ist nicht „arm“! Meine Tochter hat den Himmel auf Erden, dafür haben mein Mann und ich gesorgt. Und sonst würde ich auch nicht wieder Teilzeit arbeiten gehen, denn mein Kind steht immer an erster Stelle! Kind und Arbeit kann funktionieren, wenn man es will. Und jede Mutter sollte ein Recht darauf haben, wenn sie es will. Natürlich wäre es für Mutter und Kind wunderbar, wenn man Tag ein Tag aus zusammen wäre. Die Mama ist die wichtigste Bezugsperson für ein Kind. Und die bleibt es auch, trotz Arbeit. Auch wenn der Trennungsschmerz anfangs groß ist: auch Kinder gewöhnen sich daran dem Papa, der Oma, der Kita oder der Tagesmutter zu vertrauen. Das Kind in guten Händen zu wissen, das ist ein tolles Gefühl. Und, dass man als Mutter dann auch wieder etwas für sich tun kann, nämlich das, was einem liegt. Und Geld bekommt man noch als Zuckerguss obendrauf. Und eine Portion Extrastress holt man sich selbst auch noch ab. Und hierfür, für all diese Leistungen, wird man als Rabenmutter abgestempelt? Da stimmt doch irgendetwas nicht.

Posted by:Steffi

Herzlich Willkommen auf meinem persönlichen Mamablog! Hier schreibe ich, Steffi (33) über das Kinderglück als 2-fach Mama, arbeiten als Mama und ganz viel Alltagskram. Viel Spaß beim Lesen!

12 Antworten auf „Wir Rabenmütter, aber echt jetzt!

  1. Alles Bloedsinn!!!! Hauptsache, die Mutter ist gluecklich und die Wahrscheinlichkeit ist hoeher, dass sie das ist, wenn sie auch andere Impulse hat als nur Kinder! Immerhin ist sie auch Frau und denkend;-). Und wie wichtig Oma und Opa sind, habe ich in einem Beitrag beschrieben, es existieren da einigen Studien. Toller Beitrag….Zoe wird sich spaeter wundern, wie eigenartig manche Leute dachten, als sie klein war ;-)))

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    1. Genau, das ist die Hauptsache. Natürlich sind nicht alle Mama’s gleich, die einen bleiben länger zuhause, die anderen kürzer. Doch jede sollte doch das Recht haben sich nicht rechtfertigen zu müssen für ihre Entscheidung! Und jede Mama handelt bei diesem Thema zum Wohle des Kindes, das ist doch klar!
      Muss deinen Beitrag zu den Oma’s und Opa’s unbedingt lesen! Ich finde es auch unglaublich wichtig, noch weitere Bezugspersonen im Leben zu haben als Mama und Papa. Denn auch diese Menschen bereichern das Leben der Kinder, und zwar auf eine neue Art und Weise. Eine wichtige Art und Weise. Danke dir für deinen Kommentar!!!

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    1. Ich habe dich natürlich auch verstanden 😉 ja genau, darauf warte ich auch! Das jede einfach das machen kann und darf, was sie glücklich und zufrieden macht. Danke für dein Kommentar!!!

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  2. Sorry, ist noch zu früh ;-). Bin mir nicht sicher, ob das verständlich war (Doppelte Verneinung? Das ist das Gegenteil, von dem, was ich sagen wollte :-(. Es wäre lieb, wenn Du den vorigen Kommentar löschst.): Also: Keine Mami sollte sich rechtfertigen müssen für das Modell, das sie sich aussucht und das sie leben möchte.

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  3. Schon die Frage nur nach den Müttern 😀
    Und auch das Vorschulalter, mit dem hier offensichtlich die komplette Zeit von 0-6 Jahre gemeint ist….. Das lässt ja eine sehr differenzierte Antwort zu *ironie*

    Davon abgesehen: Ich glaube nicht, dass Kinder sich daran gewöhnen, jemandem zu vertrauen. Entweder es wächst Vertrauen und /oder sie gewöhnen sich an die Person, meines Erachtens ist das etwas unterschiedliches. Sie können sich auch daran gewöhnen, in einer schlechten Kita zu sein, ohne den Erzieherinnen zu vertrauen.

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    1. Da hast du auch recht! In unserem Fall hatten wir wirklich Glück, eine tolle Tagesmutter zu finden, der meine Tochter und ich wirklich vertrauen können. Und, dass meine Tochter auch mit der besten Oma der Welt gesegnet ist 😉 Das wünsche ich jeder berufstätigen Mama, dass sie eine gute Kita oder Tagesmutter finden und somit das Kind in guten Händen weiß. Damit das Kind da nicht nur die Zeit „absitzt“, sondern genießt und zu einer schönen Erfahrung macht. Liebe Grüße!

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  4. Liebe Mamavonzoe,
    super Beitrag! Ich bin völlig mit dir einverstanden! Eigentlich eine Schande, dass man überhaupt heutzutage den Wunsch/das Bedürfnis hat, als junge Mama solche Beiträge zu verfassen, da stimmt in unserer angeblich so emanzipierten ersten Welt etwas gewaltig nicht!

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