Ein Österreich würde mir auf diese Tatsache mit einem bescheidenen  „No Na!“ (was soviel heißt wie selbstverständlich, ist doch klar!) antworten. So war auch meine Antwort heute darauf. Während des Spaziergangs am Vormittag haben wir einen älteren Mann aus der Nachbarschaft getroffen. Er zückte sofort seine Geldtasche, gab meiner Tochter eine Zwei-Euro Münze und meinte, sie solle es in ihre Sparbüchse werfen. Während die Maus damit beschäftigt war die Münze in ihre Hosentasche zu packen und mit ihren winzigen Fingern immer wieder herauszuholen, erzählte mir der Mann, dass er sein 3. Enkelkind erwartet. Mein „Ach schön“ auf diese freudige Botschaft wurde rasch getrübt, als er mit der Aussage daher kam, dass auch die vorigen beiden Kinder gerreicht hätten, denn Kinder kosten sowieso zu viel Geld. Na bum. Nach seiner netten Begrüßung und seinen nettten Worten zu meiner Tochter hätte ich mit so etwas überhaupt nicht gerechnet.

Lieber Kinder und weniger Geld, dafür ein Leben voller Liebe und Leben – so meine Ansicht. Dabei blickte ich zu meiner wunderbaren, eineinhalb-jährigen Tochter, die am Gehsteig stand und nun bemüht war die Zwei-Euro-Münze in die Brusttasche ihres T-Shirts zu packen. Die junge Generation und ihre Vorstellung vom Leben – so seine Antwort darauf. Vom Sparen und zukunftorientierten Denken sind wir weit entfernt, müssen wir auch nicht mehr so hart arbeiten wie sie früher. Um nicht unfreundlich zu werden habe ich darauf hin meine Tochter gepackt und wir beiden sind weitergegangen.

Unverschämt, diese Aussage. Und dann noch von einem Vater und Großvater. Ich lebe für mein Kind, ich arbeite auch für es. Aber mir käme doch nie der Gedanke, dass ich ohne mein Kind mehr Geld hätte. Denn hätte ich mehr Geld, dann würde ich es eben für andere Dinge ausgeben, würde reisen oder sont was. Lieber verzichte ich auf alle Schätze, die zu kaufen sind, um den wertvollsten Schatz stets bei mir zu haben. Geld ist schwer verdient, das stimmt. Das war es früher und ist es immer noch. Auch die junge Generation muss für das arbeiten, was sie erreichen und besitzen wollen. Die Zeiten haben sich zwar geändert, doch kosten tut immer noch alles was. Vielleicht sogar auch mehr als früher. Doch wenn nicht für die Kinder und die Familie – für wen würde es sich denn sonst lohnen zu arbeiten?

Kinder kosten Geld, so ist das nun mal. Das Leben kostet Geld. Jeder ist seiner eigenen Sparbüchse´s Schmied, auch das seiner Kinder. Denn man kann auch mit Kind etwas sparsam leben und dennoch alles haben, was man braucht. Und auch leben, wie man es will. Und sollte am Ende des Monats nicht viel Geld übrig sein, ein Blick in die Augen seiner Kinder reicht, um sich reich zu fühlen. Denn man ist erst reich, wenn man etwas hat, dass man mit Geld nicht kaufen kann.

Posted by:Steffi

Herzlich Willkommen auf meinem persönlichen Mamablog! Hier schreibe ich, Steffi (33) über das Kinderglück als 2-fach Mama, arbeiten als Mama und ganz viel Alltagskram. Viel Spaß beim Lesen!

Eine Antwort auf „Kinder kosten Geld

  1. Ich denke eher, dass er vom Leben verbittert war. Vielleicht wird finanziell von ihm zu viel erwartet. Ich finde eine solche Einstellung traurig!

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