Schon morgens nach dem Aufstehen höre ich den aktuellen Lieblingssatz meiner Tochter: „Ich mag das nicht“ und schwups wird der Pyjama unter lautem Urgebrüll regelrecht runtergerissen. Geduldig wird dann die passende Kleidung gefunden, denn aktuell scheint es als mag der kleine Sturkopf gar nichts. Nicht die pinke Hose, nicht den schwarzen Body, keine Strumpfhose oder gar sonst was, das in ihrem Kleiderschrank hängt. Mit einem wütenden „Na, mog i nid!“ (unser Salzburger Dialekt für „Ich mag das nicht!“ geht die Suche von vorne los, bis sie eine ihre zwei Lieblingshosen aus dem Schmutzwäschekorb bringt. Und ja, eine davon darf sie dann tragen um das Drama einigermaßen einzudämpfen.

Die Trotzphase mit dem Kapitel „Ich mag das nicht“ hat uns definitiv erreicht, und das gibt die Maus auch bei jeder Gelegenheit kund. Beim Anziehen, Essen, Spielen, Einkaufen, Freunde treffen, im Kindergarten – wird etwas nicht gemocht, dann gibt es einen Aufschrei und es geht kein Weg daran vorbei. Selbst Kompromisse schlagen oftmals fehl. Nun würde man denken recht hat sie zu sagen, wenn ihr etwas nicht passt. Das darf sie natürlich, keine Frage. Ich würde sie niemals zwingen die Suppe zu essen, die ihr nicht schmeckt. Doch aktuell scheint einfach so fast gar nichts zu schmecken oder zu gefallen. Und dann wird wieder weiter lautstark getrotzt.

Das Kind trotz – was tun? Durch die Trotzphase müssen alle Kinder und somit auch alle Eltern, ganz egal wie anstrengend sie ist. Die Kleinen nehmen ihr eigenes Ich war und versuchen selbstständig die Welt zu erkunden, abgenabelt von Mama und Papa. Doch leider funktioniert noch nicht alles so wie die Kinder es wollen. Die Hose kann vielleicht noch nicht alleine zugemacht werden, das mit dem alleine Spitzen des Buntstifts klappt auch noch nicht so wirklich, ebenso das Treten der Dreiradlerpedale. Dass diese Erfahrungen nerven und einen Gefühlsausbruch mit sich bringen ist doch verständlich. Ein wütendes „Das geht nicht“ oder „Ich mag das nicht“ ist da noch die feinste Reaktion darauf. Auf den Boden werfen und treten wäre dann wohl Stufe 2. In Situationen wie diesen können Kinder nicht mit der Enttäuschung umgehen und lassen ihren Gefühlen freien Lauf. Was ich mache? Meine Kleine in den Arm nehmen und trösten, ganz egal ob sie nun wütend oder traurig ist. Verständnis zeigen und gemeinsam mit ihr die Hürden meistern, wenn sie es auch zulässt. Und wenn die Hose nicht gefällt? Dann ziehen wir sie eben wieder aus, soll es ja schlimmeres im Leben geben. Ich versuche die Maus ihr eigenes Ding machen zu lassen – sofern sie sich dabei nicht verletzen kann – und wenn sie stolpert und es ihr nicht gelingt, dann stehe ich ihr zur Seite, auch wenn ich davor oft mehrmals tief durchatmen muss. Sie kann sich auf mich verlassen.

Posted by:Steffi

Herzlich Willkommen auf meinem persönlichen Mamablog! Hier schreibe ich, Steffi (33) über das Kinderglück als 2-fach Mama, arbeiten als Mama und ganz viel Alltagskram. Viel Spaß beim Lesen!

2 Antworten auf „Die „Ich mag das nicht“ – Phase

  1. Unser Zwerg hat gerade seinen Lieblingssatz: Keine Lust mehr! Aber zu Allem, ob s passt oder nicht. Anziehen? Ja, damit er danach sich ausziehen kann, manchmal bin ich froh, das wir keinen Kindergartenplatz haben….

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