Wer, wenn nicht ihr?

Ich bin nun schon fast elf Monate zuhause. Fast elf Monate täglich mit Euch zusammen, vor allem mit Dir, Mama. Dich, Papa, sehe ich in der Früh und abends. Und wenn Du frei hast, dann spielen wir auch viel gemeinsam. Manchmal schlafe ich sogar bei Euch, da darf ich mich dann immer in der Mitte breit machen. Besonders toll ist es, wenn ich dann die Augen öffne. Dann liegt rechts von mir der Papa, und links ganz draußen da liegst Du, Mama. Dann freue ich mich immer und begrüße Euch beide mit einem Klatsch ins Gesicht. Oder der Bärli gibt Euch ein Bussi.

In der letzten Zeit mag ich das auch gar nicht, wenn jemand, den ich nicht kenne, zu mir in den Kinderwagen schaut. Ich will mit keiner fremden Person reden oder sie gar anlächeln, da habe ich Angst. Auch wenn Du, Mama, daneben stehst – da will ich auch nicht mehr im Kinderwagen bleiben.

Oder wie bei Oma’s Geburtstag. Da waren ein paar Leute, die habe ich vorher noch nicht getroffen. Glaube ich zumindest. Dann hatte ich Spaß bei Oma zu sitzen, ich durfte bei ihrem Kuchen mitessen und auch bei Mama, die gleich neben uns saß. Der Mann am Ende vom Tisch hat mich schon immer angelächelt und meinen Namen gerufen. Und plötzlich saß ich auf seinem Schoß. Mama, auch wenn das der Großonkel ist, im Moment will ich das ganz und gar nicht.

Auch mein Lieblingsonkel hat uns besucht, normal ist das immer so lustig. Aber dieses Mal waren ganz viele kleine Haare in seinem Gesicht, wie ein Fell. Das hat mir gar nicht gefallen. Da war ich mir dann auch gar nicht mehr sicher, ob das überhaupt der Onkel ist. Und das finde ich dann in diesem Moment gar nicht lustig.

Ich fühle mich am sichersten bei Euch, Mama und Papa. Ihr seid mir einfach die Liebsten. Wer, wenn nicht ihr? Ihr passt auf mich auf, verbringt die meiste Zeit mit mir. Ich kann Euch vertrauen, egal ob in der Nacht oder am Tag. Obwohl mir mitten in der Nacht die Mama dann doch lieber ist 🙂

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