Oder so ähnlich. So nenne ich das, wie es bei uns Zuhause zu geht. Wir freestylen, mein Mann und ich. So auch unsere Tochter. Und es funktioniert, die meiste Zeit zumindest. Wir sind eben Menschen, die nicht perfekt sind. Und auch nicht perfekt sein wollen. Eine Einstellung zum Elterndasein, zum Leben – ein Lebensgefühl…
Kinder bekommen kann man planen oder auch nicht. Manchmal kommen sie ja doch früher als gedacht und machen das Leben zweier Menschen komplett. Wie man seine Kinder erzieht könnte man planen. Ob es funktioniert oder nicht, das hängt jedoch nicht nur von den Eltern, sondern auch vom Kind selbst ab. Regeln, die gehören natürlich her. Füße auf den Tisch, ein No-Go. Katzenfutter ausleeren, tabu. Den Saft in der Wohnung verteilen, nein danke. Ohne Regeln wie diese kann es vermutlich nicht funktionieren, sonst hätten die kleinste Kinder längst die Weltherrschaft an sich gerissen, der Beruf Kindergartenpädagogin oder Lehrerin wäre schon längst ausgestorben. Regeln sind gut und schön, doch nicht alles muss unter Regeln stehen. „Du lässt das zu?“ ist eine mir häufig gestellte Frage, wenn meine Tochter gewisse Dinge tut, wie eine Schublade ausräumen, beim Essen nicht im Hochstuhl sitzt, selber in und aus dem Kinderwagen klettert, im Supermarkt nicht im Einkaufswagen sitzt, am Brunnen im Park spielt oder 100- Mal durch die Pfütze rennt, egal mit welchem Outfit und welchen Schuhen. Ja, das tue ich. Das Kind Kind sein lassen, so sehe ich das Ganze. Die Äpfel im Garten zusammen sammeln und den Kübel im nächsten Moment wieder ausleeren, das gehört da ebenso dazu wie den Gartenzaun hochzuklettern oder inmitten aller Duplo-Steine auf der Wohnzimmer-Couch zu hüpfen. Solange es Spaß macht, warum nicht? Der Ernst kommt früh genug. Und weniger aufpassen tue ich dadurch auch nicht, nur anders. „Du verziehst sie“, „Irgendwann wird sie dir auf der Nase herumtanzen“ oder „Die hat euch komplett unter Kontrolle“ – mir sehr vertraute Sätze. Natürlich kann man es so eng sehen, tue ich aber nicht. Mein Kind ist eineinhalb Jahre alt, das ist meine Meinung dazu. „Wenn ihr jetzt nicht damit anfängt, bekommt ihr sie NIE WIEDER aus eurem Bett!“ – Na und? Spätestens wenn sie selbst irgendwann einen Freund hat, wird sie es wohl nicht mehr mögen inmitten von Mama und Papa zu schlafen. Solange sie dieses Bedürfnis hat, darf sie es. Sie ist nämlich ein Kind. „Das Flaschi in der Nacht kannst du ihr abgewöhnen!“ Wozu? Wenn sie es braucht, bekommt sie es, darüber zu diskutieren unnötig.
Ich liebe es Mama zu sein, nichts liebe ich mehr. Und ich mache alles, damit es meiner Tochter gut geht, so wie alle Mamas da draußen. Natürlich richte ich dadurch mein Leben nach ihr, doch auch das tun alle Mamas – auf der Nase herumtanzen nenne ich das nicht. Auch wenn ich so manche Sachen anders mache oder gelassener sehe, das heißt nicht, dass ich weniger Acht gebe oder weniger für mein Kind da bin. Wer schreibt den Eltern eigentlich vor, wie sie es zu machen haben? Genau, niemand! Ich muss nicht „dies“ tun um „das“ zu erreichen oder „dem“ vorzubeugen. Alles im Leben muss man nicht vorbeugen können, wie langweilig wäre das?!
Mein Mann und ich sind „Eltern der neuen Generation“ und darauf bin ich stolz. Wir leben nicht wie eine klassische Familie. Wir denken nicht nur an die Zukunft, sondern leben die Gegenwart. Auch wenn dafür dann wieder einmal ein sparsameres Monat anstehen muss. Wie wohl bei allen Eltern steht das Kind auch bei uns im Mittelpunkt: und zwar unserer Tochter die schönstmögliche Zeit zu bescheren, an Sonnen- sowie an Regentagen. Zuhause sowie unterwegs. Einen Grundrhytmus, auch den haben wir – doch der ist auch nicht strikt verankert. Es gibt einen Mittagsschlaf, was davor und danach passiert entscheiden wir meist aus dem Bauch heraus. Und wenn dadurch der Mittagsschlaf unterwegs stattfinden muss, auch kein Problem. Eine Grundordnung, auch die gibt es. Doch sollte man sich vorher bei uns anmelden, bevor man uns besucht um doch nicht das allgemeine Chaos vorzufinden, das gerne bei uns herrscht. Das ist eben so, hier lebt nämlich ein Kind. Und zwei Erwachsene, die nur zu gerne auch mal leben, neben Elternschaft und Arbeit. Und ich denke, dadurch lebt es sich auch um einiges leichter. Für uns zumindest, denn jeder soll für sich entscheiden, wie man lebt. Als Familie, als Mama, als Papa, als Eltern, als Paar ….
Eure Einstellung ist perfekt! Dadurch fuehlt ihr auch nicht durch euer Kind eingeschraenkt, ein Problem, das so viele haben!
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Genau, so ist es! Wieso auch?Wenn es das Kind zulässt, kann man das meiste auch mit ihm machen. Natürlich, wenn es mal krank ist dann ist das natürlich etwas anderes. Die Bedürfnisse des Kindes gehen immer vor. Aber im Großen und Ganzen fühlen wir uns gut so wie wir es machen, das ist die Hauptsache. Danke für dein Kommentar!! Liebe Grüße
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Wow! Du sprichst mir Wort zu Wort aus der Seele! Ich bin nicht wirklich so gut darin meine Gefühle oder ähnliches in Worte zu fassen. Aber genau das hast du gerade geschafft! Vielen Dank 😘
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Liebe Anna, vielen lieben Dank für dein Kommentar!! Liebe Grüße, Steffi
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