Wir teilen es uns immer noch, unser Familienbett. Mein Mann, unsere Tochter, Bärli und ich. Manchmal auch mit dem Sandmann, Anni, Sophie, Charly, Askan und Mila – je nach Befinden unserer Tochter. Einzig der Kater wird ausgeschlossen, der wäre dann doch einer zu viel. Denn sind alle Puppen und Stofftiere mit von der Partie, dann sind wir wirklich voller als VOLL. Und zwar so voll, dass ich schon mal meinen Polster aus dem Bett werfen muss, damit mein Kopf nur irgendwie auch noch einen Platz findet.
Irgendwann schlafen dann doch alle, der Mann, das Kind und die Mama. Mal mit Puppenhand im Gesicht, mal nach dem Umdrehen gepickst in den Bauch. Schwitzend mit dem Plüschhund im Genick, oder vor sich hinfröstelnd, weil Papa, Kind und die ganzen Kuschlis die Decke für sich beanspruchen. Für dieses worst case – Szenario liegt meine eigene Decke neben mir am Boden bereit. Dabei auch einen Versuch zu starten um ein paar Puppen loszuwerden, schlägt gerne fehl. Und schon ist das Kind wach, eine Weine-Sekunde später auch der Mann. Ein Gang zum Klo und die Katze taucht nun doch im Familienbett auf. Das Kind will sich nun zusätzlich mit meiner Decke zudecken, die Puppen unter ihr übrigens auch. Einmal noch Mila suchen, die in den letzten Stunden bis zu den Füßen runtergerutscht ist, dann schlafen wir wieder weiter. Bis das Kind plötzlich quer liegt und die Katze lästig wird. Ab ins Wohnzimmer mit der Katze, dann müssen die Puppen raus. Das ist meine Chance. Geschafft oder nicht, irgendwann schlafen alle weiter. Wach wurden wir sowieso. REM-Phasen werden auch überbewertet.
Zudecken, wieder adecken – mein Favourit unter all den nächtlichen Handlungen im Familienbett. Schnuller suchen, meine 2. Lieblingsbeschäftigung. Zu erklären, dass Anni am Boden besser schläft, meine 3. Den Sandmann zum 100. Mal seinen Schuh anziehen, egal wie spät es ist, meine 4. Den Mann zuzu“sssshhhhhhsssshhhhhh“en, wenn er plötzlich mitten in der Nacht mit der Tochter zu reden anfängt, weil auch er gerne den Tag im Schlaf verarbeitet, meine 5. Lieblingsbeschäftigung.
Langweilig wird es nie. Schon gar nicht, wenn wir alle zu Dritt schlafen gehen, damit das Kind auch wirkich einschlafen kann. Mein Mann ist da meistens der erste, der einschläft, gefolgt von mir. Nach so vielen Nächten gefühlt ohne jegliche Tiefschlafphasen, kein Wunder. Manchmal schlafen wir beide, inmitten eines Kindes, das mit ihren Puppen und Stoffkumpels spielt. Oder sich das Buch am Nachtisch von Mama schnappt, und es sich gefühlte 100erte Male durchblätter, obwohl keine Bilder drin sind. Die Nachttischlampe, die dann mitten in der Nacht noch eingeschaltet ist, einer der Beweise.
Familienbett – oder, wer schläft hier wann? Ein absolutes Familiending, oder so ähnlich. Und trotz allem sind wir uns immer noch einig, dass unsere elterliche Nähe gebraucht wird, sonst würde unsere Tochter es nicht einfordern. Und diese Nähe bekommt sie, ob mitten in der Nacht, wenn sie über’s Babyphone „Mamaaaa, Papaaa, Bettiiii“ ruft, oder zum Schlafen gehen. Hauptsache ist, wir schlafen. Das ist bei Zähne und Co. manchmal sowieso tagelang Mangelware, ob Familienbett oder nicht.
Wem das nicht genug war, hier ein toller Blogartikel zu den Neun Stufen der Müdigkeit junger Eltern, zum Schreien komisch. Und zum Weinen wahr 😉 In diesem Sinne, eine gute Nacht!
Eine Antwort auf „Geschichten aus dem Familienbett, Klappe die 10.“