*Die Welt mit Kinderaugen sehen
Heute morgen war ich schon etwas früher wach als sonst. Vielleicht weil ich gestern schon so früh eingeschlafen bin, der Tag war ja doch etwas anstrengend. Schon als die Mama heute mit mir gefrühstückt hat, da habe ich mich nach den Kindern erkundigt. Wir fahren heute wieder hin, das sagte die Mama. Und so war es auch. Heute ganz ohne Schnulli und Bärli, auch wenn ich gewusst habe, dass sie in meinem Rucksack mit dabei wären falls ich sie brauche. Meinen Platz in der Garderobe habe ich zwar nicht selber gefunden, aber dafür gleich ein Kind aus meiner Gruppe getroffen. Und sofort viel mir die Puppe ein, die drinnen im Spielzimmer auf mich wartet. Und damit es das andere Mädchen nicht vor mir erwischt, rannte ich auch schon los. Denn es war Zeit für ein Puppenflaschi, schließlich trinken das die Puppenbabys gerne am Morgen.
Die beiden Erzieherinnen waren gleich in der Früh unheimlich lustig. Deshalb hat sich das eine Mädchen, das so unheimlich geweint hatte als ihre Mama ging, ganz schnell wieder beruhigt. Meine Mama saß da, das war gut so. Auch andere Mamas. Und heute auch ein Papa.
Als alle da waren gingen wir in den Turnsaal, denn das Wetter war immer noch nicht ganz so schön. Vom vielen Rutschen, Springen, Ball spielen, Hochklettern und auf die Matten runter fallen lassen wurde mir dann doch ganz schön heiß.
Essen, singen und spielen – es wurde auch nach dem Turnsaal nicht langweilig. Plötzlich haben die Mamas „Tschüss“ gesagt. Aber Mama, wo geht ihr nur hin? Ich will mit!!! Mama wartet draußen, haben sie gesagt. Aber wenn sie doch auch hier drinnen warten kann bei uns?! Mama?! Maaaamaaaaaaa! Doch dann musste ich mitklatschen bei dem tollen Lied, dass wir gesungen haben, winken musste ich auch. Und als das Lied und unser Verstecken spielen im Anschluss vorbei war, da hat mich die Mama dann abgeholt. Sie war doch immer da, oder etwa nicht?!
Und als wir uns nach diesem tollen Vormittag die Schuhe und Jacke angezogen haben, da hat ein anderes Mädchen aus meiner Gruppe ganz viel geweint und sich am Boden hin- und hergewälzt. Warum weiß ich nicht, aber irgendwas hat ihr nicht gefallen. Doch dableiben wollte sie auch nicht. Wir waren dann schon draußen vor der Türe, da habe ich sie immer noch weinen und schimpfen gehört. Egal, denn Mama und ich fuhren dann nach Hause. Und weil ich dann so müde war da habe ich den Bärli und Schnulli dann doch gebraucht.