Montage, das sind eigentlich unsere Tage. Wäre da nicht das eigentlich. Und die Montage. Wir hatten Wochenende, so wie alle anderen auch. Wir hatten sogar das Glück seit Donnerstag ein verlängertes Wochenende genießen zu dürfen, wie jede Woche. Und doch scheint es immer wieder als wären wir nach dem verlängerten Wochenende verpeilter als eh und je. Und so startete der Montag Morgen mit ein paar Minuten zu lange im Familienbett, und zwar gute 30 Minuten länger. Die Maus war bereits vor meinem Wecker wach, doch beide schafften wir es im Familienbett noch 30 Minuten kuschelnd weiterzudösen, bevor ich hochschreckte. Verschlafen. Nachdem ich den Papa mit der Maus in die Küche zum Frühstück gescheucht hatte, musste ich mich binnen 15 Minuten fertig machen. Auf zum Frühstückstisch, wo nur die Cornflakes bereit standen. Wir hatten keine Brötchen. Autsch. Die lagen nämlich noch im Gefrierschrank, und da lagen sie gut. Kein Jausenbrot für den Kindergarten. Dann also Banane und Müsliriegel in den Rucksack, der Bäcker liegt ja am Weg. In Windeseile hatte ich die Laune meiner Tochter auf den Nullpunkt gebracht, als ich nach dem Zähneputzen und Anziehen noch mit Nasenspray und Hustensaft um die Ecke bog. Musste sein, da hatte sie keine Chance. Und so musste ich mein völlig verweintes Baby in den Autositz setzen, einzig der Schnee, der heute morgen lag, hatte mich etwas aus der Misere gerissen. Nun also auf zum Bäcker, zehn Minuten später als normal. Und da stand er, vor dem Bäcker: ein Riesenlastwagen mit seiner riesen Lieferung, für den Bäcker natürlich. Die Verkäuferin sortierte ein, der Fahrer kontrollierte mit den Lieferscheinen. Warum der auch auf den einzig beiden Parkplätzen stehen musste. Es ging um das Brötchen meines Kindes, der Straßenrand musste herhalten. Wagen abstellen und dann schnell. „Macht ihr bitte später weiter? Ich brauche eine Semmel, jetzt.“ Sich an Montagen wie diesen morgens Freunde zu machen ist fast unmöglich. So auch die beiden Autofahrer, die nicht an unserem Auto vorbeifahren konnten, als ich vom Bäcker wieder rauskam. Meine Tochter, wieder guter Laune, hatte wohl alles ganz genau beobachtet und sich blendend darüber amüsiert, ob es nun über die Hektik der Mama war oder die der Autofahrer. Oder über das neue Brötchen. Auf jeden Fall waren wir irgendwann dann da, im Kindergarten. An diesem Morgen war es ganz ruhig, als wir die Gruppe von meiner Tochter betraten. Mehr als die Hälfte der Kinder waren krank. Das auch noch. Jene drei Kinder, die meine Tochter in Empfang nahmen, waren weder Isabella noch Hanna, ihre beiden Lieblingskindergartenfreundinnen. Dann war es mit der guten Laune auch schon wieder gelaufen. Nichtsdestotrotz, ich musste in die Arbeit, es war sowieso bereits so spät. Die Pädagogin konnte die Maus auf andere Gedanken bringen und ich war raus. Als ich völlig abgehetzt in der Arbeit ankam, traf ich eine Kollegin bereits am Parkplatz. Sie wäre etwas müde vom Wochenende, obwohl sie so viel geschlafen hatte. Tja, blöd aber auch, dachte ich. Wenn die wüsste… #momlife