Jeder, der gerne in weit entfernte Länder reist, der durfte ihn bereits am eigenen Leib erfahren, den Jetlag. Wer an einem Jetlag „leidet“, der gewöhnt sich schwer an eine neue Uhrzeit, vor allem wenn man mehrere Zeitzonen durchreist und die Zeitverschiebung viele Stunden betrifft. Ist auch alles ganz normal, dass der Körper und sein Biorhythmus sich an die Zeitverschiebung anpassen muss, und zwar bei Großen ebenso wie bei Kleinen. Den Kleinsten aber macht die Zeitverschiebung bekanntlich am wenigsten aus, den Babys. Verständlich, denn sie unterscheiden noch nicht zwischen Tag und Nacht. Doch sobald sie das tun ist die Zeitverschiebung für sie eben so ein Thema wie für Erwachsene. So auch für unsere Zweijährige.
Normalerweise schläft die Maus gute zehn Stunden pro Nacht, wenn auch mit kleinen Unterbrechungen, zusätzlich maximal zwei Stunden nach dem Mittagessen. Nach 23 Stunden Reisezeit auf die Philippinen und sechs Stunden Zeitunterschied hatte sich das in den ersten paar Tagen doch etwas verdreht, vor allem nach den weniger erholsameren Schlafstunden im Flugzeug. So kamen wir gegen Mittag in Manila an, wo es Zuhause doch eigentlich erst fünf Uhr früh war. Nach einer kurzen Autofahrt war die Maus dann auch schon für ein paar Stunden tief und fest eingeschlafen, was uns dafür bis ein Uhr nachts wach hielt. So schliefen wir alle am ersten Tag gleich mal bis zum Mittagessen, brauchten dann keinen Mittagsschlaf mehr und gingen abends dafür gleich – wenn auch etwas später – nonstop ins Bett. So hatten wir die Zeitumstellung gut im Griff, denn bereits am nächsten Tag schlief die Maus schon fast zu den ihr gewohnten Zeiten, und zwar von selbst. Selbiges nach dem Ankommen Zuhause.
Fakt ist, Zweijährige spüren die Zeitumstellung genauso wie die Erwachsenen. Und doch ist alles halb so wild, denn spätestens wenn die Müdigkeit siegt ist der erste Schritt gegen den Jetlag getan, und der Rest der Gewöhnung folgt wie von selbst – auch wenn es ein paar Tage dauern kann. Eine Vorbereitung auf die Zeitverschiebung wäre möglich gewesen, klar – und doch mussten wir bis einen Tag vor Ablug fit in den Kindergarten und zur Arbeit. So haben wir uns doch für die einfachste und natürlichste Variante entschieden. Was spricht schon dagegen im Urlaub mal etwas länger wach zu sein? Bei uns hat es so funktioniert, und trotzdem haben wir es heute morgen, am 4. Tag, zu den uns gewohnten Zeiten wieder in die Arbeit und den Kindergarten geschafft, nach einer ganzen Nacht erholsamen Schlafs. Einfach geduldig sein, dann legt sich das mit dem Jetlag ganz von alleine, bei Klein und Groß.