Die letzten beiden Dienstage waren nicht wie die 52 Dienstage zuvor. Ich war nicht einfach nur mit Zoe zusammen, sondern ich war zurück im Büro.
Ein Jahr lang war ich zuhause, auf den Tag genau. Mit Urlaub, Mutterschutz und der anschließenden Karenz. Vorher mit Zoe im Bauch, dann zehn Monate tagtäglich mit ihr zusammen. Natürlich war ich manchmal ohne sie Kaffee trinken oder mit Freundinnen weg, oder mal einkaufen oder beim Frisör. Aber die Stunden ohne meine Maus hielten sich in Grenzen.
Weil meine Karenz mit Ende des Jahres endet versuche ich nun seit November einen soften Wiedereinstieg zurück ins Berufsleben. Fünf Stunden pro Woche, geringfügig, bis Ende des Jahres. Ab Januar bin ich dann wieder zweieinhalb Tage zurück im Büro, fünfzig Prozent. Und damit es Zoe und mir (!) nicht so schwer fällt, üben wir uns bereits jetzt im getrennt-sein-voneinander. Auch wenn es sich derzeit nur um wenige Stunden handelt. Ein Abnabelungsprozess sozusagen, der mir genau so schwer fällt wie Zoe. Oder derzeit sogar mir noch viel schwerer.
Zwei Dienstage in Folge hat Zoe nun schon bei meiner Mutter verbracht. Sie haben gespielt, gegessen, waren spazieren und hatten Spaß. Zoe war brav, nur schlafen wollte sie nicht. Zuhause macht sie täglich zur selben Zeit ihren eineinhalb- bis zweistündigen Mittagsschlaf, bei ihrer Oma wollte sie einfach nicht. Trotz eigenem Bettchen, Kuscheldecke und Bärli – keine Chance. Meine Mutter hat sogar probiert sich mit ihr gemeinsam hinzulegen, auch dieser Trick hat nicht funktioniert. Deswegen war Zoe dann auch beide Male hundemüde, als ich sie am späten Nachmittag wieder abgeholt habe. Dann hat sie auf dem zehnminütigen Nachhauseweg geschlafen, doch dort angekommen war sie hellwach und unglaublich aufgeregt wieder hier zu sein. Aber das ändert sich bestimmt, wenn die beiden eine Routine in den Zoe-Oma-Tag bringen.
In der Arbeit war es als wäre ich nie weg gewesen. Alles so vertraut. Ich wurde fröhlich von meinen alten und auch neuen Kollegen empfangen. Ich freue mich über meine neuen Aufgaben. Auch wenn ich derzeit nur wenig arbeite wurde ich gleich wieder komplett eingeteilt. So bleibt auch keine Zeit zum Sorgen oder Gedanken machen. Warum denn auch, ich weiß, dass Zoe bei meiner Mama in guten Händen ist und sie sich dort wohl fühlt. Und ich weiß, dass wenn etwas wäre, meine Mutter mich auch sofort anrufen würde. Der Wiedereinstieg hat also gut geklappt. Auf die Arbeit habe ich mich auch wieder unglaublich gefreut, denn die hat mir ja immer Spaß gemacht, auch in stressigen Zeiten.
Dennoch wird es wohl noch einige Wochen dauern bis ich meine Ängste vor dem Januar abgelegen kann, hoffentlich! Denn drei Mal die Woche von meiner Tochter getrennt zu sein ist derzeit noch schwer vorstellbar. Wir genießen deshalb einfach jede freie Minute umso mehr miteinander, mein Baby und ich.