Zahnbürsten, die mag ich. Am liebsten die von Mama oder Papa, denn die sind so viel größer als meine. Und außerdem müssen die ja toll sein, wenn meine Eltern sie auch mögen.
Meine Zahnbürste, die mag ich auch. Die hat so tolle Farben.
Meine Kinderzahnpasta, die schmeckt gut und darum mag ich sie auch.
Zähneputzen, das mag ich nicht. So gar nicht.
Jeden Morgen und jeden Abend will die Mama mit mir Zähneputzen. Am Anfang war das noch lustig: ich darf mich auf das Waschbecken setzen, die Mama hält mich fest und wir beide amüsieren uns mit den beiden lustigen Gestalten im Spiegel gegenüber von uns. Dann kommt die Zahnpasta auf die Zahnbürste und ab damit in meinem Mund. In Windeseile habe ich die Zahnpasta von der Bürste gegessen. Doch dann folgt noch das Putzen, was so gar keinen Spaß macht. Viel lieber hab‘ ich meine Zahnbürste einfach im Mund und laufe damit in der Wohnung herum. Doch das gilt anscheinend nicht als Zähneputzen, bei Mama zumindest. Nein, bei der Mama funktioniert das Zähneputzen so: rechts, links, oben, unten, hinten, vorne – und dabei hab‘ ich doch erst fünf Zähne! Wie wird das, wenn ich noch ein paar mehr habe?
An den Tagen, an denen ich so gar nicht Zähneputzen mag, da kommt sie dann noch mit der Stoffwindel daher. Zum Polieren oder so, wahrscheinlich. Manchmal tut mir der Mund auch einfach weh, drum mach ich ihn einfach nicht auf. Am besten nie, denn ich weiß ja nicht ob es heute weh tut oder nicht. Doch die Mama, die lässt nicht locker. Immer wieder probiert sie es, immer wieder werde ich böse. Dann singt sie das Zahnputzlied:
Zahnbürste tanz in meinem Mund,
mach die Zähne mir gesund.
Hin und her, hin und her,
Zähneputzen ist nicht schwer!
Einige Sekunden bin ich dann doch still und hör‘ der Mama zu. Und wieder hat sie es geschafft, aber jetzt ist genug. Ich nehm‘ ihr die Zahnbürste weg und versuche alles, damit ich auf den Boden darf. Dann heißt’s wieder: laufen. Vielleicht schaffe ich es ja dieses Mal, die Zahnbürste irgendwie loszuwerden. So wie beim letzten Mal: da ist die Zahnbürste unter der Couch gelandet. Nur leider hatte die Mama eine in Reserve daheim… damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.