Von Wochentagen oder Monaten versteh‘ ich nichts. Ich weiß, dass es Tag ist, wenn ich in der Früh wach werde. Warum ich das weiß? Na weil ich wieder wach bin und mich ausgeschlafen fühle! Also muss die Nacht vorbei sein. Manchmal ist es noch dunkel, manchmal aber auch schon etwas heller wenn ich wach werde. Manchmal schlafen meine Eltern noch tief und fest, an anderen Tagen verschlafe ich fast das Frühstück. Mit dem Morgenkuscheln nach meinem Flaschi, da beginnt der Tag. Dann weiß ich schon, jetzt geht’s ab zum Frühstückstisch. Doch vorher, da muss ich noch eine Runde durch die Wohnung drehen. Alles noch da, wie am Tag davor. Sehr gut.
Ich weiß auch, wann es Mittag ist. Mittag ist es dann, wenn ich wieder müde werde. Keine Ahnung warum, vielleicht, weil ich immer so viel herumlaufe. Oder weil wir vormittags gerne Erledigungen machen. Oder saubermachen. Damit ich gut schlafen kann, bekomme ich von der Mama vor dem Schläfchen ein Flaschi. Und nach dem Schläfchen, da gibt’s was leckeres zu essen. So hab‘ ich wieder Kraft für den gesamten bevorstehenden Nachmittag.
Die Zeit vergeht ganz schnell bei meinen Entdeckungs- und Spielereisen. Irgendwann kommt schön langsam der Abend. Und zwar dann, wenn es Abendessen gibt. Ich bin meistens auch schon etwas müde zu dieser Zeit. In dieser vor-dem-Schlafengehen-Zeit da ist es schon etwas ruhiger zuhause. Auch das Baden, das tu ich zu der Zeit. Pyjama anziehen, Zähne putzen, Bücher schauen. Die Spielsachen, die sind zu der Zeit schon in den Kisten weggeräumt. Dann kommt noch mein Flaschi, meine Spieluhr läuft und dann weiß ich, ich muss schlafen. Wissen tu ich es immer, mit dem Wollen ist das so eine Sache.
Dann gibt es Tage, an denen ist die Mama in der Arbeit. Ich merke mir leider noch nicht, wann das ist. Ob das morgen ist oder übermorgen, ich weiß es nicht. Wie oft hintereinander, auch das weiß ich nicht. Und dann ist sie wieder ein paar Tage nur bei mir. Wie viele Tage das sind, das weiß ich auch nicht. Aber so viele, dass ich das mit dem Arbeiten schon wieder ganz vergesse.
Dann gibt’s da einen Tag, an dem ist der Papa zuhause, zusammen mit Mama und mir. Auch diesen Tag, den merk‘ ich mir nicht. Aber wenn er da ist, ist er toll. Dann geht Papa nicht gleich nach dem Aufstehen ins Bad, sondern er hat genügend Zeit zum Kuscheln und Spielen. Und in dieser Zeit ist die Mama mal so richtig lange im Bad.
Zeitgefühl, das kenn‘ ich nicht. Wenn die Mama sagt: „Jetzt kommt dann gleich der Papa!“, dann glaube ich, er kommt bei der Tür rein. Aber wenn ich nachschaue, dann ist er noch nicht da. Was ist das mit dem „gleich“? „Später fahren wir noch einkaufen.“ Nach diesem Satz lauf‘ ich los und bringe ich meine Schuhe und Jacke, aber wir fahren ja noch gar nicht einkaufen. „Morgen darfst du zur Oma fahren“ – wann ist dieses „Morgen“? „Im Sommer gehen wir wieder baden“ – hat Opa zu mir gesagt. Hä? Im „Sommer“? Bis dahin hab‘ ich das mit dem Baden ja schon wieder vergessen 😉
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