Ich erlebe jeden Tag etwas Neues. Und so sehe ich auch jeden Tag ganz viele neue Dinge. Diese Dinge, die versteh‘ ich auch nicht ganz so einfach, wie sich das meine Eltern vorstellen. Um Dinge zu verstehen, da muss ich sie ganz genau betrachten. Von jedem Blickwinkel aus. Mit meinen Händen und mit all meinen Fingerlein drauf. Abtasten. Manchmal noch zusätzlich mit meinem Mund. Was ist das? Aus was ist das? Wie fühlt sich das an?
Genauso wie mit meinem Essen. Das muss ich zwischendurch immer wieder mal angreifen, sonst schmeckt das nicht genau so wie es schmeckt. Glaube ich zumindest. Meine Spielsachen, die mag ich ja auch so gerne, weil ich sie angreifen kann. Ein Bilderbuch ist auch schön und nett, aber nur, weil ich es umblättern kann. Und die Bilder nachfahren kann. Das Bild an der Wand, das interessiert mich nicht. Da komm ich nicht hin. Aber die Bilder, die im Regal stehen, die sind toll. Manchmal schaff‘ ich es sie anzufassen oder sie mir sogar zu schnappen.
Beim Spazieren ist das ähnlich. Die Handschuhe, die nerven. Die will ich schon mal gar nicht, wenn es nicht unter Null Grad hat. Die Steinchen am Gehweg, die Blätter, die noch irgendwo hervorblitzen, der Nachbarzaun, der nächste Nachbarzaun, die Pfütze, die kalte Tafel, das kleine Ästchen, die nasse Bank – einfach alles ist interessant für mich. Natürlich sagen mir meine Eltern was das ist, das ich da gerade betrachte. Aber benennen alleine, damit verstehe ich es nicht. Angreifen bedeutet für mich ein kleines bisschen Begreifen, was es wirklich ist. Das kann ich eben nur so. Bitte also das „Pfui – nicht angreifen“ wirklich nur für die ekligen Dinge aufheben, liebe Eltern. Denn nicht jeder Stein ist „pfui“, das glaub‘ ich euch nicht.
Oh man – wie ich unseren kleinen einfach mal zu 100% in diesen wundervollem Beitrag wieder erkenne 🙂
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Ich glaube da sind sich alle Zwergis ähnlich 🙂
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