Ein heikles Thema, das ich bereits vor Monaten gepostet habe. Und genau weil es so heikel ist, möchte ich es noch einmal rebloggen.
Auf dem eigenen Blog oder auf sozialen Netzwerken oder im Privaten: auch ich bin bereits mehrmals von Außenstehenden darauf hingewiesen worden, weniger oder am besten gar keine Fotos von meiner Tochter ins Internet hochzuladen. Kinderfotos im Netz, ein sehr umstrittenes Thema, dass man natürlich auf keinen Fall ignorieren sollte.
Als Mamabloggerin poste ich täglich Fotos von meiner Tochter, mir oder der ganzen Familie. Mein Mann ist eingeweiht, ihn stört das nicht. Meine Tochter kann ich leider nicht einweihen und um Erlaubnis fragen, dafür ist sie noch viel zu klein. Doch was ich kann, ist aufpassen welche Fotos von ihr ich poste. Vernünftiger Umgang mit Kinderfotos im Netz, das ist meine Haltung dazu.
Ich gebe zu, meine Fotos sind auch nicht die qualitativ hochwertigsten oder ganz ohne Filter. Und die Geschichten unter den Fotos sind auch selten unpersönlich. Dasselbe gilt auch für die Texte auf meinem Blog. Was soll ich sagen? Ich mache es einfach gerne! Und bekomme ich auch noch wunderbare Kommentare darunter, dann poste ich das nächste Foto noch um einiges lieber. Ich bin stolz auf mein Kind, auf meine Familie, so wie jede andere Mama mit Sicherheit auch. Und was die Mamas vom Familienleben oder Heranwachsen des Sprösslings Preis geben wollen, das ist jedem selbst überlassen. Genauso ist es jedem selbst überlassen, ob er/sie diese Bilder oder Blogeinträge anschaut oder nicht.
Das Thema Bilderklau. Bekanntlich ist jedes Foto urheberrechtlich geschützt, und zwar als Eigentum dem/-oder derjenigen, der oder die das Foto gemacht haben. Dass auf dieses Urheberrecht in den Breiten des Internets viel wert gelegt wird, wage ich zu bezweifeln. Vor allem, weil es gar nicht hundertprozentig nachzuverfolgen ist. Dafür lege ich auch über alle Fotos mit meiner Tochter oder meinen Lieben ein Wasserzeichen mit dem Text „mamiundich“. Nicht, weil ich so stolz auf den Namen Namen bin, sondern sicherheitshalber. Das Foto mit Wasserzeichen kann also „nur“ noch gespeichert werden. Doch gespeichert wird auch jedes Foto, dass per WhatsApp versendet wird, und das geschieht meist ohne Wasserzeichen. Oder die Fotos, die auf dem iPhone oder iPad in der Cloud gespeichert werden. Also sollte man auch hier Vorsicht bewahren.
Bilder können Begehrlichkeiten wecken – auch das ist bekannt. Darum poste ich auch ausschließlich „sichere“ Fotos. Weder Windelfotos noch sonstige Posen, die anzüglich wirken können. Natürlich tue ich das auch von mir nicht.
Die Fotos können meiner Tochter in ihrem späteren Leben zum Verhängnis werden. Sie können ihr peinlich sein, wenn sie in der Pubertät ist. Auch kann es sein, dass ihr peinlich ist, dass ich vor etlichen Jahren einen Mama- und Babyblog geschrieben habe. Bis zum Mobbing in der Schule könnte es ausarten. Gegen diese Möglichkeit habe ich auch kein gutes Gegenargument. Denn auch, wenn ich irgendwann mit dem Babyblog aufhören und ihn sogar löschen will: alles was bekanntlich einmal im Internet war, bleibt auch da. Und das betrifft nicht nur Fotos von Mamabloggern, das betrifft jedes Foto und alle Daten, die nur irgendwie im Internet hochgeladen werden. Eine generelle Vorsicht bei der Nutzung des Internets wird also nicht nur den Bloggern empfohlen.
Es könnte auch sein, dass meine Tochter es irgendwann süß findet, was ich damals mit meinem neu-erworbenen Wissen als Mama gemacht habe. Auch im Zusammenarbeit mit anderen Mamabloggern, ganzen Communities. Fakt ist, ich werde ihre spätere Einstellung zu diesem Thema heute nicht, nächstes Jahr nicht, und auch einige Jahre später noch nicht kennen. Als Mama bin ich dazu verpflichtet nichts zu tun oder zu veröffentlichen, was meinem Kind schadet. Und daran halte ich fest, bei jedem Foto, bei jedem Blogeintrag, generell beim Umgang mit dem Internet.