Wir sind wieder zurück vom Kurzurlaub in Wien. Ein schöner Moment jagte dort den anderen. Für meine eineinhalb-jährige Tochter war alles neu und unglaublich aufregend. Wo wird gewohnt haben, was wir unternommen haben, wen wir getroffen haben, das nähere Umfeld, ja einfach alles. Dieses Ungewohnte hat das Ess- und Schlafverhalten meiner Tochter beeinflusst, wie auch die Urlaube zuvor.
Alles ist aufregend. Normalerweise schlemmt Zoe bereits zum Frühstück, gefolgt von der Vormittagsjause und dem Flaschi vor dem Mittagsschläfchen. Danach folgt das Mittagessen, das Nachmittagsobst und das Abendessen bishin zum letzten Flaschi des Tages. Meistens kommt der Hunger dann zusätzlich in der Nacht und es wird noch ein Flaschi getrunken. Normalerweise. Doch was ist schon normal, wenn man ein paar Tage auswärts verbringt? Bereits in der Früh folgt eine Aufregung auf die nächste. Die neue Umgebung, in der man wach wird, lässt auf den hungrigen kleinen Magen vergessen. Schnell ein paar Bissen vom Brot und los geht’s mit der Erkundungstour. Auch wenn das Frühstück so gut schmeckt wie Zuhause, so viel mehr gibt’s auswärts zu sehen. Und das geht den ganzen Tag so weiter.
Einfach keine Zeit. Zum Sitzen bleiben, zum Essen, geschweige denn zum Schlafen. Zwischendurch ein paar kleine Happen und Kekse und Kind hat wieder Energie. Und zwar so viel, dass an ein Mittagsschläfchen gar nicht erst gedacht wird. Denn dafür ist sowieso keine Zeit. Egal ob man sich dafür mit dem Kind im Zimmer einsperrt und das tägliche Mittagsschläfchen-Ritual durchziehen möchte oder nicht. Zwangsweise schläft das Kind dann unterwegs im Kinderwagen ein, jedoch nicht allzu lange um nichts zu verpassen.
Vom Lieblingsessen bis zum Knock-out. Das kleine Bäuchlein knurrt, mehrere Male. Und dennoch nimmt sich das Kind nur wenig Zeit zum Essen. Meine Methode gegen den Hunger: immer wieder Häppchen anbieten. Hier ein Brötchen, da eine Banane, Yoghurt, Müsliriegel – alles, was das Kind gerne isst. Und zwar neben den Hauptmahlzeiten, die nur spärlich genossen werden. Die beste Methode um das normalerweise kleine Schleckermaul bei Kräften zu halten.
Die tagsüber verkürzten Schläfchen und die Unternehmungen hatten Spuren hinterlassen. Auch wenn Zoe eine Kämpferin gegen den Schlaf ist, im Urlaub hatte sie diesen Kampf am Abend sofort aufgegeben. Bereits während dem Flaschi trinken fielen die kleinen Äuglein zu und sie segelte in ihr wohlverdientes Träumeland.
Vom Rhythmus auswärts. Egal ob im Urlaub, bei der Tagesmutter oder Krabbelgruppe: mit einem Rhythmus funktioniert der Tag mit Kleinkind einfacher. Doch ist der Rhythmus an die Gegebenheiten angepasst. Beispielsweise haben wir Zuhause einen etwas anderen Rhythmus als jenen, den die Tagesmutter pflegt. Beide funktionieren und meine Tochter ist an beides gewöhnt, so fern es in der jeweiligen Umgebung stattfindet. So schläft sie bei uns Zuhause mittags früher, als bei der Tagesmutter. Der Vormittag dort ist eben viel ausgelasteter gestaltet, damit die Kinder ein tolles Programm erleben. Im Urlaub wäre ein Rhythmus auch optimal. Bis dato haben wir das nie geschafft. Meistens sind wir erst dann halbwegs eingespielt, wenn wir wieder abreisen müssen.
So ist das eben mit Kind. Rhythmus hin oder her, die Hauptsache ist doch der Urlaub wird genossen, und zwar von Kind und Eltern. Ob mit vollem Bauch oder halbvollen. Und unser Urlaub war toll!