Heute hatten wir wieder hohen Besuch von Zoe’s zwei Zwergenfreunden. Weil das Wetter so schön war haben wir es uns im Garten gemütlich gemacht. Kaffee, Kuchen, Melone, Eiscreme – auch wir Mamas haben das Spektakel wie immer genossen. Warum Spektakel? Weil die drei einfach unglaublich interessant zu beobachten sind. Wie immer…

Die Dreikäsehoch sind alle eineinhalb Jahre alt und kennen sich bereits monatelang. Fast wöchentlich treffen wir uns, wir sind fast wie eine eigene kleine Spielegruppe. Weil es uns allen einfach gut tut, uns Mamas genauso wie unseren Kiddies.

Gemeinsam die Entwicklungsstadien der Kinder mitzuerleben ist hochspannend. Was die Monate zuvor noch eher ein getrenntes Spielen und gegenseitiges Beobachten war, entwickelt sich schön langsam zum gemeinsamen Spielen bzw. zum gemeinsamen Entdecken der Spielsachen. Interessanterweise mag meine Tochter das manches Mal so gar nicht. Bereits die letzten Treffen war Zoe es, die ihren beiden Freunden gerne zugeschaut hat, im sicher Umkreis von mir und den anderen Mamas. So nach dem Motto „Abstand halten, dann kann auch nichts passieren.“ Im Laufe des Treffens hatte sie sich dann aufgewärmt und auch gespielt, meistens jedoch nur neben den beiden als mit ihnen. Während die anderen beiden Kinder sich auch gegenseitig Sachen wegnehmen dürfen, ist das für meine Tochter ein riesen Drama. Egal ob wir auswärtig zu Besuch sind und es somit nicht ihre eigenen Spielsachen sind, oder ob die Kinder bei uns sind: Krokodilstränen sind die Folge, bishin zur Unzufriedenheit. Umso mehr will sie dann alleine spielen. Hundertfache Erklärungen wie, dass wir Spielsachen auch teilen müssen, werden im Trotz nicht verstanden und Zoe wird noch enttäuschter. Die Opferrolle übertrumpft den Spaßfaktor in der Spielegruppe haushoch. Ein Verhalten, dass ich sonst so gar nicht von meiner Tochter kenne. Bei der Tagesmutter gibt es das nicht: da wird Spaß gehabt von der ersten Sekunde an, und zwar mit dem anderen Kind. Vielleicht auch deshalb, weil sie dort nur zu zweit sind. Ist nämlich mal nur ein Zwerg bei uns auf Besuch, genießt Zoe auch viel mehr. Als würde sie ungerne auch ihren Freund teilen, selbst wenn das Teilen lediglich mit dem anderen Freund wäre. Wenn es so ist, dann wird es spätestens in der Krabbelgruppe im September interessant werden. Oder die Phase zieht bis dahin vorrüber.

Klar, wenn mehrere Kinder an einem Ort sind, dann fühlt sich eines alleine nicht mehr wie der Mittelpunkt des Universums. Das „Ich“ ist noch am Entdecken, auch wenn das eineinhalbjährige Kind bereits einiges an Persönlichkeitsmerkmalen aufweist. Doch wenn das „Ich“ vom Kind noch nicht zur Gänze verstanden wird und ausgeprägt ist, wie soll es dann das „Du“ verstehen? MEINE Mama, MEIN Papa, MEINE Spielsachen, MEIN Zuhause – verständlich, dass das „Ich“ das noch nicht mit dem „Du“ teilen will. Ebenso, dass das Kind die anderen Kinder noch nicht ganz als Gleichgesinnte ansehen kann. Vor allem dann nicht, wenn die anderen sich von den Persönlichkeitsmerkmalen von einem selbst unterscheiden. Und das Kind ja noch nicht weiß, dass die anderen kleinen Zwerge ebenso liebenswert sind wie sie selbst. Das Kind sieht nur, wie sich das andere verhält, ob es dabei Spaß hat oder nicht.

Vielleicht interpretiere ich auch einfach zu viel in die ganze Situation hinein. Vielleicht ist meine Tochter eher mehr ein Kopfmensch, der vorher die Welt beobachtet, bevor er sich in sie stürtzt. Denn sobald es schallendes Gelächter zwischen den beiden anderen Kindern gibt, dann kommt Zoe auch hinzu. Zum einen um zu wissen, was so lustig ist, zum anderen zum Mitlachen. Denn bei Spaß, da ist sie dabei – keine Frage!

Posted by:Steffi

Herzlich Willkommen auf meinem persönlichen Mamablog! Hier schreibe ich, Steffi (33) über das Kinderglück als 2-fach Mama, arbeiten als Mama und ganz viel Alltagskram. Viel Spaß beim Lesen!

2 Antworten auf „Rasselbande zu Besuch oder das (Un-)Ding mit dem Teilen

  1. Hallo. Das ist mir auch aufgefallen. Ungerade spielgruppen führen öfter mal zu Streit oder dass einer ausgegrenzt wird oder sich ausgegrenzt fühlt. Vielleicht findet ihr ja mal ein 4. Mäderl für die Gruppe.

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