„Mami“ hier, Mami da… „nein, nein, nein…“ „bitte nicht“… „nein…“ „Mami…“ Schlafen? Ooohaaa… Spazieren? „Nein!!!!!“ Spielen? „Neeeein!!!“ „Zoe alleineee“ Dann eben alleine.. „Mami!!!!!!!““Mami, mit!“ Oder doch „Mami, weg!“ ? Pudding? „Ja, bitte“ – Klatsch, auf den Boden geworfen.. „Neeeein, Pudding! Nein!“ „PUUUDDDIIIING!“
Trotzphase. Tage wie diese, die gibt es. Zur Genüge. Immer wieder mal. So wie bei uns heute. Nichts ist dem Kind recht, alles irgendwie doof. Auch die Dinge, die es normalerweise total cool findet. Das Wetter ist schuld, keine Frage, so meine Ausrede heute, wissend, dass jeder Mensch einfach mal einen schlechten, launischen Tag hat. Egal ob bei Sonnenschein oder Regen. Was gestern noch voller Vorfreude erwartet wurde, und zwar, dass Kind und Mama ab heute wieder gemeinsam „frei“ haben, war heute dann doch einfach nur ein riesen großes Drama. Und das, obwohl wir uns am Vormittag wirklich faulenzer frei gegönnt haben und gemeinsam durch das Wohnzimmer gehüpft sind. Sauber machen an unserem ersten gemeinsamen freien Vormittag diese Woche? Nein danke! Doch wäre es im Nachhinein dann auch egal gewesen, hätte vielleicht sogar die Laune gehoben, im Nachhinein betrachtet. Spazieren, eine unserer Lieblingsbeschäftigungen, entpuppte sich heute als eine Qual – für das Kind, und die Mama (die das Kind trotz Kinderwagen fast den ganzen Weg tragen musste, während dieses versuchte Jacke und Schuhe am Weg auszuziehen und wegzuwerfen).
Gelassen bleiben. Nicht an jedem Tag scheint die Sonne. So ist das eben, als Kind und als Mensch. So versuche ich solche Tage so ruhig wie nur möglich durchzustehen, mit ganz viel Liebe und Verständnis – und Erklärungen. „Wir können nicht ohne Jacke gehen, sonst werden wir krank.“ „Schau mal Mausi, alle Menschen hier draußen tragen Jacken.“ „Siehst du den kleinen Jungen da? Ohne Schuhe könnte er hier nicht herumlaufen.“ „Siehst du den Kater unterm Tisch? Der wartet schon gespannt auf deinen Pudding.“ „Wenn wir den Pudding auf den Boden schmeissen, dann isst ihn Simba.“ „Ist der Pudding weg, ist die Nachspeise weg!“ Erklärungen dieser Art wirken zwar nur bedingt bei meinem Kind, doch hat es zur Folge, dass sie wenigstens zuhört und sie so ihren Gefühlsausbruch etwas unter Kontrolle bringt. Auch, wenn es danach wieder ähnlich weitergehen kann. Sie zu schimpfen, wenn es sowieso nicht ihr Tag ist, ist für mich keine Option.
Alles zu viel. Es war etwas viel los in den letzten Wochen. Start in der Krabbelgruppe, neue Vertrauenspersonen, neues Umfeld, neue Kinder – neuer Abschnitt. „Mama muss arbeiten“ – ja das tue ich bereits fast ein Jahr, doch ist es seit September irgendwie anders. Meiner Tochter geht es gut, aber es wird ihr einiges abverlangt mit ihren 21 Monaten. Kindertagesstätte drei Tage die Woche, die damit einhergehende Frühförderung inklusive. Familienbett wurde nun ausgedehnt auf die gesamte Nacht anstatt die halbe wie zuvor, denn sie braucht uns jetzt, so viel es geht. Und die Zeit in der es geht ununterbrochen.
Drama, Baby. Auch wenn die Situationen, in denen Kind eine Szene macht, oft unbegründet sind, sie passieren. Es wird gemeckert, geweint, geschimpft und getestet. Wann kommt die Mama? Wann nimmt sie mich hoch? Wann macht sie etwas, damit es mir besser geht? Es gibt Situationen, in denen ich mein Kind „ausspinnen“ lassen muss, vor allem wenn sie komplett in ihrem „Drama-Modus“ ist, dicht macht und mir nicht mehr zuhört. Doch Gott sei Dank kommt das immer weniger oft vor, in der Regel schaffe ich es sie in Windeseile zu beruhigen. Nehmen, gemeinsam hinsetzen und reden – dabei Tränen abwischen und das Kind drücken, hat auch heute bei den gefühlten hundert Malen Wunder gewirkt. Abwarten und Tee trinken, bis zum nächsten Drama oder einfach bis zum nächsten Tag, denn wie heißt es so schön: auf Regen folgt Sonnenschein.
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