An diesen wunderbaren Frühlingstagen habe ich mir wieder eines in Erinnerung gerufen: das Leben und unsere Zeit darin mit all den wunderbaren Menschen mit denen wir es teilen, unseren Kindern, unseren Männern, der Familie und den Freunden ist das schönste Gut das jedem von uns zuteil wird, ebenso die Gesundheit. Und genau diese Zeit sollte genossen werden, trotz Arbeitsalltag, Kindergarten und allen anderen Verpflichtungen. Denn genau diese Verpflichtungen sind es, die unsere gemeinsame Zeit eingrenzen. Morgens aufstehen, fertig machen, schnell frühstücken, noch schneller das Kind für den Kindergarten fertig machen, unter immensen Zeitdruck fünf Minuten später das Haus verlassen, wissend, dass man noch beim Bäcker für das Jausenbrot stehen bleiben muss. Nach der Arbeit das Kind abholen, noch schnell zur Post und in den Supermarkt, verschwitzt nach dieser Hektik zuhause ankommen und ohne Kaffe für sowieso nichts mehr zu gebrauchen zu sein. Die gemeinsame restliche Spielezeit wird durch Wäsche waschen verkürzt, obwohl die Spätnachmittagssonne zum Spaziergang einladen würde.
Wem ein solcher Alltag irgendwie bekannt vorkommt, dem rate ich eins: runter vom Gas! Es muss nicht alles an einem Tag erledigt werden a là Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen. Den Spruch mochte ich sowieso noch nie, vielleicht weil er in meiner Kindheit so präsent war. Auch wenn viel zu erledigen wäre, an der Einteilung kann man arbeiten. Die Kinder werden so schnell groß, die Zeit bleibt nicht stehen. Lieber heute mehr von morgen genießen, denn übermorgen dreht sich die Welt auch noch. Doch die Kinder und die Familie sind es, die es mehr als verdienen, das wir das Rad etwas langsamer drehen. Sätze wie „Komm schnell“ oder „Bitte beeil dich, wir müssen los“ ziehen sowieso nicht bei Kindern und bringen nur die innere Unruhe noch mehr ins Ungleichgewicht. Runterkommen, ruhiger werden, morgens 20 Minuten Pufferzeit einplanen, damit auch morgens liebe Scherze und Umarmungen möglich sind oder am Weg zum Kindergarten nicht das Straßenputzauto vor einem verflucht werden muss. Zeit haben um gemeinsam die Welt zu entdecken ohne dabei zu hetzen. Zeit haben um nach dem Kindergarten ruhig Zuhause anzukommen und den Tag gemeinsam ausklingen zu lassen. Zeit haben um das Kind entscheiden zu lassen, was es tun möchte. Zeit haben um gemeinsam Freundschaften zu pflegen. Zeit haben um den Zauber der Kindheit vollkommen auszuschöpfen und gemeinsam zu erleben. Denn diese Zeit, die kann uns niemand mehr zurückgeben.
Eine Antwort auf „Entschleunigung des Alltags“