Ihr plant Euren nächsten Städtetrip und wisst nicht wohin? Wir haben für Euch Venedig getestet, und zwar vergangenes Wochenende – mit Kind und vor allem mit dicker Winterjacke. Auch in der Vorweihnachtszeit erblüht die Stadt in einem wunderbaren Flair, was wir hautnah erleben wollten.
Nach knapp 400 Kilometern mit dem Auto kamen wir Freitag Mittag an unserem Ziel an. Nach dem Einchecken im Hotel haben wir uns nach einem kurzen kulinarischen Einkehrschwung zu Fuß auf eine Erkundungstour gemacht. In Venedig ist alles zu Fuß und per Boot erreichbar – mit Kind jedoch alles sehr weitläufig, ohne Stadtplan und achten auf die Wegschilder ebenso. Folgt man der Beschilderung schafft man es in gut 40 Minuten vom Busbahnhof (weiter kommt man mit Öffis und Auto nicht) zu Fuß bis zum Markusplatz, dem Herzen der Stadt.
Durch Venedig mit dem Kinderwagen. Diese 40 Minuten zu Fuß, die mit Sicherheit keine 40 Minuten bleiben, so viel gibt es für Groß und Klein zu entdecken, können vor allem ein Kleinkind unglaublich schlauchen. Eine Kindertrage ist in dieser Stadt für die kleinen Entdecker daher optimal. Wer sich nicht vor den Brücken und ihren Stiegen scheut, die leider keine barrierefreie Erkundung dieser wunderbaren Stadt möglich machen, der ziehe mit dem Kinderwagen los. Wir haben es am ersten Tag probiert, was uns einiges an Kräfte abverlangt hat. Warum? Weil wir das ein oder andere Mal einer einladenden Abzweigung gefolgt sind, sei es wegen eines tollen Geschäfts oder einer anderen Sehenswürdigkeit. Die Folge war eine Verdreifachung der Brücken, über die wir unsere Tochter, die irgendwann eingeschlafen war, samt Kinderwagen tragen mussten. Wer sich also für die Kinderwagen-Variante entscheidet, der sollte besser ausschließlich der Beschilderung zum Markusplatz folgen, denn dann sind nur wenige Brücken zu passieren.
Für den Rückweg aus der Stadt haben wir uns für eines der Boote entschieden, die von der Rialto-Brücke losfährt. Während uns eine private Gondelfahrt durch den Kanal für gute 50 Euro angeboten wurde, hat uns das „Öffi“-Boot für 7,50 Euro pro Erwachsenen zurück zum Busbahnhof gebracht. Vor allem für die Maus war das Boot fahren unter dem Sternenhimmel unglaublich aufregend.
Venedig mit Kleinkind. Stundenlange Museumsbesuche und Sightseeing-Tours wollten wir unserer bald Dreijährigen nicht zumuten. Wir wollten den Stadtbesuch kindgerecht machen, ohne Stress und mit so vielen notwendigen Pausen, wie unsere Tochter brauchte. So haben wir uns für das Naturhistorische Museum (Museo di Storia Naturale) entschieden. Das absolute Highlight für unsere Tochter? Das Aquarium und das Skelett eines Dinosauriers, der sie noch heute beschäftigt.
Am Markusplatz gab es neben den vielen Möwen und Tauben inmitten der Menschenmengen die vielen Steinlöwen zu erkunden, die uns durch die Markuskirche auf den Uhrturm geführt haben. Für die Maus war dieser Platz ein absolutes Erlebnis, und zwar in jederlei Hinsicht – Polizisten und Soldaten, die durch die Mengen patrouillierten, ebenso.
Shopping. Der Disney-Store nahe der Rialto-Brücke, einheimische Spielzeuggeschäfte aber auch die vielen Souvenier- und Maskenläden machen auch das Einkaufen mit Kind etwas möglich – bei uns war es zumindest so. Während ich meine neuen Schuhe probieren konnte, waren Papa und Tochter im nächsten Geschäft schmökern.
Weihnachtsmärkte im italienisches Flair gibt es in Venedig allemal, doch entsprechen sie nicht einer Größe wie beispielsweise dem Salzburger oder Wiener Christkindlmarkt. Für Glühwein, Kinderpunsch, Maroni, Nikoläuse und schöne Beleuchtungen ist gesorgt, auch für genügend Kitsch und Krimskrams. Obwohl es am späten Nachmittag mit 5 Grad auch etwas wärmer war als am vergangenen Wochenende in Salzburg, ließ uns der kalte Meereswind trotz mehrerer Schichten frieren. Vor allem die Handschuhe waren kaum wegzudenken.
Essen. Hungrig oder durstig durch die Stadt spazieren muss mit Sicherheit niemand, denn es gibt Restaurant und Cafebars an jeder Ecke. Ob nun Pasta, Pizza, Fischgerichte, Sushi oder schnelle Snacks, für jedes Budget und jeden Geschmack ist etwas dabei, so auch für die Kleinen. Zweieinhalb Tage schlemmen, das war für uns bei italienischer Küche bereits vorprogrammiert.
Hotels. Die günstigeren Hotels sind außerhalb der Stadt zu finden, und doch ist die Stadt sehr einfach und schnell mit dem Bus erreichbar. Wo wir untergebracht waren? Im Hotel Ambasciatori in Mestre, gut 2 km vom Stadtzentrum entfernt – und dort waren wir mehr als nur gut aufgehoben.
Mein Fazit: Venedig mit Kind in der Vorweihnachtszeit ist ein schönes Erlebnis, denn gerade für die Kleinen gibt es genügend zu sehen. Weil man bei Stadterkundungen viel im Freien unterwegs ist empfiehlt es sich genügend zum Anziehen mitzunehmen, denn vor allem der Wind macht die Temperaturen fühlbar kälter. Hauben, Handschuhe und Schal findet sich sonst auch an jeder Ecke, auch für die Kinder, so wie aufwärmende Glühweinstände auf den romantischen kleinen Weihnachtsmärkten. Den Kinderwagen würde ich persönlich nicht mehr mitnehmen, dafür war die Anstrengung zu groß. Wer glaubt in dieser Jahreszeit alleine in der Stadt der Liebe zu sein, der täuscht sich gewaltig, auch wenn die Touristenmassen sicherlich weniger sind als in den warmen Monaten.
Schön! Wir waren auch schon mehrmals mit unseren Kids in Venedig 🙂
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Super ist es da, war echt begeistert! Liebe Grüße!!
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