„Let’s go!“ oder „Let’s do this!“ heißt es bei uns am frühen Morgen, wenn wir das Haus verlassen. Nicht, weil die Maus bewusst mit der englischen Sprache großgezogen wird, sondern weil ihre geliebten YouTube-Videos ihr das lernen – und wir es somit indirekt fördern.

Unsere Maus wird zweisprachig erzogen, und zwar nicht Deutsch und Englisch, sondern Deutsch und Cebuano (den philippinischen Dialekt des Papas). Während die deutsche Sprache die Überhand in unserem Alltag nimmt, sei es Zuhause, im Kindergarten oder in Kontakt mit Familie und Freunden, beträgt der Teil der Zweitsprache leider nur gute 30 Prozent. Denn: nur der Papa spricht mit der Maus in dieser Sprache, die Familie des Papas nur ab und an via Skype. Unsere philippinischen Freunde, die hier leben, sprechen ebenso Deutsch. Die Tatsache, dass der Papa auch viel weniger spricht und erzählt als ich (Plaudertasche, oder „Chikadora“, wie der Papa mich da so liebevoll auf seiner Sprache nennt) ist zudem weniger förderlich beim Erwerb der Zweitsprache.

Zwei Elternteile, zwei unterschiedliche Sprachen. Bilinguale Erziehung kann einfach sein, aber auch eine Challenge – Zweiteres trifft da eher auf uns zu. Die eigene Muttersprache ist das wichtigste Kulturgut, was ein Elternteil seinem Kind mitgeben kann. Zumal es auch das natürlichste der Welt ist mit seinem Nachwuchs in der jeweiligen Sprache zu kommunizieren, die einem selbst am vertrautesten ist. Das mit dem Deutsch läuft geo- und familienbezogen bei uns wie am Schnürchen, kann es ja auch gar nicht anders wenn nicht nur ich, sondern praktisch auch fast das gesamte Umfeld auf deutsch – oder besser gesagt im pongauerischen Dialekt – mit der Maus spricht. Ebenso wird bei uns Zuhause Deutsch gesprochen, weil auch der Papa (selbst kein Österreicher) seinen Wortschatz in dieser für ihn Fremdsprache besser ausbauen möchte um hier seinen Alltag in Arbeit und Co. zu vereinfachen. Diese Tatsache drängt zudem seine Sprache etwas in den Hintergrund. Ob die Maus jemals seine Sprache sprechen wird, so wie er es tut, bleibt nur zu hoffen. Aktuell antwortet die Maus jedoch auch dem Papa auf Deutsch, versteht ihn jedoch blind – auch wenn sie ihm manchmal in einem von ihr selbst ausgedachten Kauderwelsch antwortet um ihn bei Laune zu halten 😉

Wie wir die Zweitsprache forcieren könn(t)en: Fokusverlagerung, ganz einfach, und zwar auf die Sprache, die im normalen Alltag weniger vorhanden ist – Cebuano. Die Familiensprache war bis jetzt Deutsch, auch wenn der Papa mit mir gesprochen hat. Würde der Papa mit der Maus UND mir Cebuano sprechen, dann hätten wir mehr sprachliche Übungen in den eigenen vier Wänden und es würde für die Maus auch völlig normal werden, wenn auch die Mama Papa in seiner Sprache versteht. Und weil ich das ja eigentlich tue und es nur reine Gewohnheit ist, dass wir Zuhause Deutsch sprechen, wollen wir das nun ausprobieren. Denn Deutsch läuft sowieso nebenbei mit und kann niemals nie untergehen. Eine „Cebuano-Spielezeit“ einführen, in der das Zählen spielerisch gelernt wird, ebenso Kinderlieder oder Reime in der philippinischen Sprache, ein Must um den sprachlichen Lerneffekt anzukurbeln. Hier ist jedoch der Papa gefragt, denn philippinische Kinderlieder kann ich mir leider nicht aus dem Hut zaubern 😉

Warum wir uns für Cebuano als Zweitsprache entschieden haben, wenn doch Englisch viel wichtiger wäre? Weil das Englisch sowieso „nebenher“ gelernt wird, auch ohne Forcieren – und zwar allerspätestens in der Schule. Der Grundstein hierfür wird durch den Kontakt mit iPad und Co. bereits gelegt – auch die Tatsache, dass Netflix bei uns auf Englisch läuft, ebenso die geliebten Peppa Pig – Folgen oder der allerliebste Lieblingsfilm der Maus Frozen. Die Möglichkeit Cebuano zu lernen hat sie sonst kein zweites Mal im Leben, außer wenn sie irgendwann auf den Philippinen lebt. Den Grundstein zum Erwerb dieser exotischen und wunderschönen Sprache kann nur der Papa legen…

 

Cebuano für Anfänger….

Kumusta? – Wie geht’s dir?

Maayo man. – Es geht mir gut.

Dili maayo man. – Es geht mir nicht gut.

Asa chupon? – Wo ist dein Schnuller?

Ganahan ka mu kaon? – Willst du was essen?

Oo. – Ja.

Dili. – Nein.

Nganuman? – Warum?

Dili nako gusto. – Ich mag das nicht.

Maayo nga/dautan. – Das ist gut/schlecht.

Gikapoy ko. – Ich bin müde.

Sige na lang. – Macht nix.

Wa’y problema. – Kein Problem.

Human ka na ba? – Bist du fertig?

Unsa’na? – Was ist das?

Dili ko gusto na niana. – Ich mag das nicht.

Salamat. – Danke.

Palihog. – Bitte.

Entschuldigung! – Pasayloa ko!

Gigutom na ako. – Ich bin hungrig.

Busog na ako. – Ich bin satt.

Gihigugma ko ikaw. – Ich liebe dich.

Tulog na ta! – Gehen wir schlafen.

Mag toothbrush sa ta. – Wir müssen noch Zähne putzen.

Maayong pag tulog! – Schlaf gut!

Posted by:Steffi

Herzlich Willkommen auf meinem persönlichen Mamablog! Hier schreibe ich, Steffi (33) über das Kinderglück als 2-fach Mama, arbeiten als Mama und ganz viel Alltagskram. Viel Spaß beim Lesen!

4 Antworten auf „Zweisprachige Erziehung

  1. Ich finde, es ist eine große Bereicherung für das Kind, wenn es zweisprachig aufwachsen kann. Wir haben in unserem Freundeskreis mehrere Familien deren Kinder zwei Sprachen lernen. Dort wird es wie bei euch gehandhabt: der österreichische Elternteil spricht deutsch, der andere Elternteil in seiner Muttersprache (zum Teil auch Muttersprache und deutsch gemischt). Das funktioniert, so weit ich das beurteilen kann, problemlos.
    Liebe Grüße, Simone

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    1. Liebe Simone, da hast du recht es ist eine riesen Bereicherung – und zwar nicht nur für das Kind, sondern auch für den Elternteil, dessen Muttersprache trotz leben im Ausland mit dem Nachwuchs weiterlebt ❤

      Gefällt 1 Person

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