Irgendwie ist sie doch anders, die zweite Schwangerschaft. So habe ich zumindest das Gefühl, auch wenn meine erste Schwangerschaft bereits vier Jahre hinter mir liegt. Man möge meinen, man wüsste bereits alles, denn man hat es ja bereits mit dem ersten Kind erlebt, und doch passieren da Sachen mit und im Körper, die vielleicht nicht ganz genau gleich sind wie beim ersten Mal – oder, die man einfach bereits vergessen hat.

Der Anfang. Während ich bei meiner ersten Schwangerschaft sofort Bescheid wusste, dass es geklappt hat, und zwar bereits noch vor Ausbleiben der Periode, dauerte es bei der zweiten doch etwas, bis ich es glauben – bzw. ich mir den Schwangerschaftstest machen traute. Außer leichte Schwindelanfällen, die ich eigentlich auf das schwüle Frühlingswetter geschoben habe, war schließlich das Ausbleiben meiner Periode das einzige wirkliche Indiz dafür. Kein Zwicken und Zwacken, wie beim ersten Mal, kein gefühlter „Sonnenstich“ wegen Kopfschmerzen und Übelkeit, so wie ich damals vor vier Jahren auch kurz gedacht habe.

Die Übelkeit. In der siebten Woche begann dieses Mal schließlich die Übelkeit, die mich gut fünf Wochen lang begleitet hat, nicht nur morgens, sondern den ganzen Tag über. Nichts hat geschmeckt, kochen konnte ich schon gar nicht. Nicht mal das Magnesium wollte unten bleiben. So versuchte ich meinen Magen beschäftigt zu halten, in dem ich mich zwang den ganzen Tag über kleine Häppchen zu mir zu nehmen. Und siehe da, auf die eine oder andere Woche war die Übelkeit wie von selbst verschwunden. Während mir bei meine erste Schwangerschaft anfänglich nur etwas schlecht war, war es dieses Mal dann doch weit mehr als nur ein Unwohlsein.

Der Bauch wächst. Und obwohl ich eigentlich relativ wenig gegessen hatte, konnte ich meine Schwangerschaft bereits in der 10. Woche nicht mehr abstreiten. Während mein Babybauch in der ersten Schwangerschaft erst in der 18. Woche von Fremden im Urlaub in Paris „ertappt“ worden ist, wölbte sich dieses Mal das Bäuchlein bereits recht früh. Denn sogar die Nachbarin hatte sich in der 11. Woche bereits nach der „Wölbung“ erkundigt. Ein schönes Gefühl um jeden Tag daran erinnert zu werden, dass da drin wirklich ein Baby wächst – denn so viel zum Nachdenken kommt man neben Familie und Arbeit dann beim zweiten Mal doch nicht. Meine „Nachdenkzeit“ endete jedes Mal mit dem gemeinsamen abendlichen Einschlafen mit meiner Tochter, denn ich war wirklich unglaublich müde. Der Bauch an sich kam mir relativ schnell auch schwer vor, obwohl er ja eigentlich gar nicht schwer war, bzw. das Baby darin bis zur 14. Woche ja noch kein halbes Kilogramm wog. Doch vielleicht lag es auch daran, dass ich dieses Mal ja doch ständig unterwegs war und der Bauch mir deshalb recht früh das Gefühl gab „nach unten“ zu ziehen.

Die Ruhephasen. Denn während man die erste Schwangerschaft noch genießen, stundenlang Füße hochlegen und Mamabücher lesen und am Wochenende ausschlafen oder bei Bedarf tagsüber ein Schläfchen halten kann, muss man während der zweiten Schwangerschaft genauso funktionieren, wie vorher: Arbeit, Haushalt, Kind bespaßen, spazieren, einkaufen, Familienausflüge – das Wort „ausschlafen“ gilt sowieso seit dreieinhalb Jahren als Fremdwort bei uns Zuhause, so wie wahrscheinlich in jeder Familie mit Kleinkind. Von Rasten war da also anfänglich keine Spur, denn nach meinen vier Arbeitstagen blieb an den restlichen dreien eigentlich immer was zu tun – auch wenn mich mein Mann dabei tatkräftig unterstützt hat und heute noch tut. Doch so ein gemütlicher Faulenzer-Fernsehvormittag am Samstag wäre für meine Erstgeborene eher eine Bestrafung als sonst was. Zumal auch das Wetter heuer seit April bereits wunderschön war und man deshalb ja auch nichts anderes machen als rund um die Uhr rauszugehen.

Meine Launen. Die haben nicht nur mich, sondern wohl auch meinen Mann und meine Tochter im ersten Trimester auf Trab gehalten. So war ich unglaublich gereizt und habe deshalb ganz ungewollt manchmal drauf los geschimpft, obwohl die Situation eigentlich gar nicht schlimm war. Während ich in der ersten Schwangerschaft anfänglich sehr nah am Wasser gebaut war, war es dieses Mal die Gereiztheit, die mich verfolgte… aber an der ich nach freundlichen Hinweisen meines Partners arbeiten konnte.

Für meinen Mann sind all die neuen Tatsachen – Gereiztheit, schneller wachsender Bauch, Brechen , aja, und mein Augen- ganz klar: wir bekommen dieses Mal einen Jungen. Für mich ist es einfach – ohne seine Illusion zerstören oder abwerten zu wollen, der Zauber (m)einer Schwangerschaft – denn jede Schwangerschaft, jede Geburt, jedes Baby ist anders – so wie auch wir Frauen uns zwischen den Schwangerschaften verändern. Und genau so soll es doch sein.

Posted by:Steffi

Herzlich Willkommen auf meinem persönlichen Mamablog! Hier schreibe ich, Steffi (33) über das Kinderglück als 2-fach Mama, arbeiten als Mama und ganz viel Alltagskram. Viel Spaß beim Lesen!

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