Zwei Jahre lang sind sie bereits ein Dreamteam, gehen durch dick und dünn, sind miteinander gewachsen, füreinander eingestanden, haben Geheimnisse ausgetauscht, gekichert, geweint, gestritten bis sie sich wieder in die Arme gefallen sind. Durch die beste Freundin ist jeder Freitag ein „wie lange noch schlafen, bis wieder Montag ist?“ geworden. Eine wunderbare Freundschaft, welche die Kindergartenzeit unvergessen macht. Die meine Tochter noch größer und stärker fühlen ließ als alle anderen Mädchen zuvor.

Und so schön diese wunderbare Freundschaft auch ist, heißt es ab Herbst nun eigene Wege gehen. Für meine fünfjährige Tochter, die noch ein Jahr den Kindergarten bestreiten muss, für die allerbeste Freundin, auf die ein neues Abenteuer wartet: die Volksschule. Mit gemischten Gefühlen beiderseits inklusive. Meine Tochter darf darüber auch traurig sein. Nicht, weil sie keine neuen gute Freundschaften knüpfen wird, sondern weil sie eine für sie ganz wichtige Bezugsperson verliert.

Kinderfreundschaften sind wichtig, mindestens genau so wichtig wie die der Erwachsenen. Auch wenn die Kinder jeden Tag Neues sehen, hören und lernen oder ab und an auch schnell jemanden austauschen können im Sammelsurium der vielen wunderbaren Charaktere im Kindergarten. Und doch suchen sich Kinder ihresgleichen aus, und zwar diejenigen, die zu ihnen selbst, zu ihrer Person passen, die einen beim Spiel und Spaß eine Freude bereiten, während sie andere Kinder intuitiv aus dem Bauch heraus ablehnen. All das ist auch gut so, alles legitim. Denn auch Kinder wissen bereits haargenau wen sie mögen oder weniger mögen, oder wie sie die jeweils anderen Kinder erfahren.

„Noch zehn mal in den Kindergarten gehen, dann kommt sie nicht mehr.“, sagte meine Tochter heute mit traurigem Blick zu mir. „Und genau deshalb müsst ihr diese zehn Tage noch ordentlich auskosten!“ Auch wenn wir die beste Freundin danach bestimmt weiterhin treffen werden darf sie wehmütig sein. So stolz macht sie mich damit, dass sie ihre Freundschaften so ernst nimmt. Dass sie mir davon erzählt, wenn etwas mal nicht so gut läuft, wenn ihr etwas leid tut oder auch was sie an ihrer Freundin schätzt. Dass sie von selber Osterkarten basteln und verschicken möchte, dass sie nachdem ihre Freundin zur großen Schwester wurde sofort nervös und mitfühlend mit ihr Kontakt aufnehmen wollte. Und für welche Schultasche sich ihre beste Freundin entschieden hat. Meine fünfjährige Tochter, die weiß, was es heißt eine gute Freundin zu sein. Von der sich viele erwachsene Freundschaften ein ordentliches Stück abschneiden können. Und genau deshalb, weil sie so ist wie sie ist, darf sie auch trauern.

„Du findest bestimmt andere tolle Freundinnen!“ Ein Spruch, der auch mir schon mal über die Lippen gekommen ist, denn davon bin ich überzeugt, hat sie ja auch wirklich noch einige andere tolle Kinder an ihrer Seite. Und doch fehlt ihr eben genau diese eine, die „allerbeste der Welt“. Und mal Hand auf’s Herz, wir alle haben mindestens einmal im Leben eine ähnliche Erfahrung durchgemacht, und das schmerzt wirklich. Der Situation eine vermindernde Bedeutung zu geben wäre also fehl am Platz. Zumal Kinder oftmals viel sensibler auf Veränderungen reagieren als wir Erwachsene es tun.

Ein neues Kapitel steht bevor, ein Abschied nehmen einer wertvollen Zeit. Ein neuerliches Wachsen am Kind sein, das steht fest, ein neuerliches Wachsen am Mama sein, wenn wir diesen Abschied gemeinsam überwinden werden. Seite an Seite, mit ganz viel Liebe und neuen Schritten. Durch Gespräche, für sie da sein, ihr Selbstbewusstsein stärken, sie auf andere Gedanken zu bringen. Ein letztes Kindergartenjahr als Vorschulkind, das bestimmt noch eine ganze Reihe an wunderbaren Erlebnisse bereit hält bevor auch meine kleine Prinzessin nächstes Jahr eingeschult wird.

Etwas Positives und Tröstendes zugleich hält der neue bevorstehende Abschnitt aber bereit: meine Tochter liebt es jetzt schon sich durch die Vielfalt der Schultaschen zu klicken – auf www.schulranzen.net ist sie auch schon mehrfach fündig geworden. Die Entscheidung wird sicherlich keine einfache sein. Und doch soll es aktuell genau dieselbe wunderschöne lilafarbene Schultasche werden, wie die der allerbesten Freundin…

Alles liebe,

eure Steffi

P.S.: An dieser Stelle ein großes Danke an Schulranzen.net für die Zusammenarbeit!

Posted by:Steffi

Herzlich Willkommen auf meinem persönlichen Mamablog! Hier schreibe ich, Steffi (33) über das Kinderglück als 2-fach Mama, arbeiten als Mama und ganz viel Alltagskram. Viel Spaß beim Lesen!

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