Kommen die Zähne ist’s unangenehm, wackeln sie ebenso. Irgendwie stecken wir da nun schon eine ganze Weile in diesem emotionalen Chaos drin. Während sich bei dem kleinen Zwerg nun die Backenzähne noch vor einigen anderen Zähnen ankündigen, wackeln bei der Tochter nun Zahn drei und vier. Und so aufregend diese Zeit für uns alle ist, so intensiv erleben wir sie. Das alles noch in Kombination mit dem Vollmond, eine ganz eigene Geschichte.

Die Zähne – ein Thema über das so manche Eltern wohl am liebsten einen ausführlichen Ratgeber drüber verfassen würden. Und doch würden auch diese Seiten nur bedingt etwas bringen, ist es doch bei jedem Kind individuell, wie er/sie auf die neuen Zahn-Meilensteine reagiert.

Das Zahnen. Meist brechen die ersten Milchzähne so um den sechsten Lebensmonat des Babys durch das Zahnfleisch durch. Und doch juckt und schmerzt es oftmals schon Wochen vorher im Babymund. Während meine Tochter bei jedem neuen Zahn zusätzlich erhöhte Temperatur bekommen hat und in genau dieser Zeit auch ungern gegessen hat, ist das Zahnfleisch vom Zwerg nur geschwollen, bis der jeweilige Zahn tatsächlich zu sehen ist. Was meinen Kindern bei der Unruhe viel geholfen hat, hier meine Tipps aus eigener Erfahrung:

  • Mein Lieblingstipp: Gekühlte Kau- und Beißringe, die das Zahnfleisch massieren. Am besten welche, die im Kühlschrank aufbewahrt werden können.
  • Ein kühlendes Zahngel. Neben dem bekannten „Dentinox“ aus der Apotheke helfen auch die pflanzlichen Gels, bspw. das „Osa“ – Zahngel. Im Kühlschrank aufbewahrt kühlt es wirklich sofort an der Auftragsstelle das Zahnfleisch und kann somit auch in der Nacht schnell mal aufgetragen werden – wenn es das Baby/Kleinkind zulässt.
  • Globoli. Bei meiner Tochter hat mir die Apothekerin damals die „Osanit“-Kügelchen empfohlen, bei meinem knapp zweijährigen Sohn haben wir sie bis dato noch nie im Einsatz gehabt. Und dennoch sollen auch sie ihre Wirkung haben.
  • Früchte aus dem Kühlschrank, wie beispielsweise Wassermelone – ist nicht nur ein leckerer Snack zwischendurch, sondern kühlt auch das Zahnfleisch.
  • Gemüsesticks oder auch Apfelspalten – das Baby beispielsweise etwas an Karottensticks kauen lassen, damit es die spezielle Stelle am Zahnfleisch selber massieren kann. Natürlich nur unter Aufsicht bei den kleinen Zwergis, falls ein Stück abgeht. Auch an Brotrinden kauen mochten beide meiner Kinder gerne.
  • Viel Kuscheln und Trösten – und zwar zu jeder Tages- und Nachtzeit. Und hoffen, dass der nächste Zahn schnell wieder durch ist.

Sind dann mal all die unruhigen schlaflosen Nächte rund um den dritten Geburtstag vorbei, weil endlich alle zwanzig Zähne vom Milchgebiss vollständig sind, geht es nach einer abwechselnden Achterbahnfahrt von ruhigen und irgendwie immer wiederkehrenden Trotzphasen zum ersten Wackelzahn – oder wie Experten diese Zeit so liebevoll benannt haben, zur Wackelzahnpubertät.

Die Wackelzahnpubertät kommt wie der Name schon sagt mit den ersten wackelnden Milchzähnen und ist eine weitere Entwicklungsphase des heranwachsenden Kindes. Vor allem aber bringt es einige Stimmungsschwankungen mit sich, von heiter lustig auf tief betrübt in nur wenigen Augenblicken oder ständigen beleidigt oder gereizt sein oder ähnlichen Gefühlsausbrüchen, die irgendwie aus dem Nichts daher zu kommen scheinen. Alles halb so schlimm würde ich sagen – und doch braucht es eine besondere Aufmerksamkeit dem Kind gegenüber, so wie einige viele gute Nerven und Geduld bei den Eltern (und auch mittragenden Geschwistern).

Die Pädagogin und Autorin Monika Kiel-Hinrichsen hat in ihrem Buch „Wackeln die Zähne – wackelt die Seele“ beschrieben, dass die Kinder genau in der Wackelzahnzeit (zw. 5. und 7. Geburtstag) eine Krise durchleben, und zwar den Übergang vom Kleinkind zum „großen Kind“. Die Zähne wackeln und fallen raus, die Kinder werden körperlich größer und müssen das „neue“ Aussehen verdauen, ebenso die Tatsache, dass sie nun wirklich längst nicht mehr klein sind, sondern mit baldigem Schuleintritt wirklich zu den Großen überwechseln.

Bei meiner fünfjährigen Tochter sind mittlerweile schon zwei Milchzähne raus und zwei weitere folgen demnächst. Ob die Stimmungsschwankungen davon kommen oder sie einfach deshalb auftreten, weil sie Situationen und Gefühle schon viel intensiver erlebt und auch beschreiben kann und zudem auch stark versucht ihr individuelles Ich zu entwickeln (und das ist keinesfalls einfach) – ich weiß es nicht. Was ich jedoch weiß ist, dass sich aktuell ordentlich etwas in ihrer Persönlichkeitsentwicklung tut und sie genau in dieser speziellen Phase ganz besonderen Halt braucht.

Hier nun meine persönlichen Tipps, wenn‘s im Mund anfängt zu wackeln:

• Zuhören & für das Kind da sein. Auch bei den „kleinsten“ Gefühlsausbrüche braucht das Kind starke Arme, die es halten und vermitteln, dass alles gut ist.

• Die Gefühle des Kindes ernst nehmen, auch wenn sie im ersten Moment vielleicht grundlos erscheinen. Vielleicht kann das Kind den Grund erklären – und wenn nicht ist es schon ein riesen Schritt wenn das Kind überhaupt das aktuelle Gefühl zu reflektieren versucht.

• Wenn ein Zahn herausfällt darf er gemeinsam „gefeiert“ werden. Denn auf diesen Schritt im Wachstum kann das Kind wirklich stolz sein. Ob mit der Zahnfee oder einer persönlichen Zahnbox, in dieser Wachstumsphase können wir die Kinder nach Belieben individuell bestärken.

• Viel Bewegung an der frischen Luft, denn auch das Kind braucht den notwendigen Stressausgleich, genau so wie wir.

• Geduldig sein, mit dem Kind und mit uns als Mamas und Papas. Denn wie wir es schon gelernt haben, jede Phase hat irgendwann ein Ende – bis wieder die nächste Phase daher kommt 😉

Willst du dich noch mehr durch das Thema „Wackelzahnpubertät“ lesen? Dann möchte ich dir noch gerne diesen spannenden Artikel auf starkekids.com ans Herz legen.

Alles Liebe, Steffi

Posted by:Steffi

Herzlich Willkommen auf meinem persönlichen Mamablog! Hier schreibe ich, Steffi (33) über das Kinderglück als 2-fach Mama, arbeiten als Mama und ganz viel Alltagskram. Viel Spaß beim Lesen!

Hinterlasse einen Kommentar