„Ich bin zwar schwanger, aber sicher nicht krank!“ Kommt Euch dieser Satz bekannt vor? Auch ich musste ihn in letzter Zeit öfter mal aussprechen, wenn ich wegen meines Bewegungsdranges komische Blicke kassiert habe. Wie kann ich denn auch trotz meines stetig wachsenden Kugelbauchs noch ins Hallenbad zum Bahnen schwimmen gehen? Ich sag‘ Euch was: ich kann, und das obwohl ich bereits in der 33. Woche schwanger bin – denn ich fühle mich wohl dabei. Und nicht nur mein Baby dankt mir dieses Wohlfühl-Gefühl, sondern allen voran mein Körper und Geist.
Fit durch die Schwangerschaft – geht das überhaupt? Klar geht das, wenn es der werdenden Mami gut geht und sie keinerlei Beschwerden hat, warum denn auch nicht? Ich spreche hier natürlich nicht von Marathonläufen (was übrigens auch einige Leistungssportler trotz Schwangerschaft absolvieren) oder Trainingseinheiten a là Cross Fit, sondern von sicheren sportlichen Aktivitäten, die nicht nur der werdenden Mama einen feinen Ausgleich verschaffen, sondern auch den Körper stärken. Sportarten mit Sturzgefahr, wie beispielsweise Skifahren oder Snowboarden, oder auch welche, die den Bauch gefährden, weil z.B. mit zu schweren Gewichten hantiert wird, Kampfsportarten, Basketball, Fußball oder Klettern (und sicherlich viele viele mehr), sind natürlich tabu.
Welche Sportarten eignen sich in der Schwangerschaft? Spazieren, Laufen, Schwimmen, Yoga, Pilates, Radfahren oder Tanzen wären Sportarten, die in der Schwangerschaft besonders empfehlenswert sind, weil es sich dabei um sanfte Bewegungen handelt. Es gibt auch diverse Fitnesskurse, die extra auf eine Schwangerschaft ausgerichtet sind und der werdenden Mama dabei helfen ihren Körper weiterhin stark zu halten: Rückenkurse, Bauch-/Bein-/Po, Aerobic oder ähnliches. Auch online finden sich einige Fitnessübungen, die extra für schwangere Frauen ausgewiesen sind. Andere gehen auch weiterhin ins Fitnesscenter oder benützen den Hometrainer.
War die werdende Mama bereits vor der Schwangerschaft sportlich aktiv und liegen keine Beschwerden vor (Risikoschwangerschaft, Fehlgeburten, Blutungen,…) UND hat der Gynäkologe nichts einzuwenden spricht also nichts gegen sanfte Sportarten, solange sie gut tun. Was natürlich nicht heißen soll, dass die werdende Mama sieben Tage die Woche ein straffes Training absolviert, sondern sie vor allem auch genügend Ruhe- und Ausgleichszeiten für den wachsenden Bauch und das Baby darin einplant. Denn bei Sport in der Schwangerschaft soll es nicht darum gehen, den Kilos, die auf ganz natürliche Art und Weise während der neun Monate Umstandsbedingt zugenommen werden, den Kampf anzusagen, sondern um sich trotz der wunderschönen Rundungen wohl zu fühlen. Denn es gibt keinen schöneren Grund um zunehmen zu dürfen, als den des heranwachsenden Babyglücks.
In Bewegung bleiben hat seine Vorteile. Nicht nur, dass man sich weiterhin agil fühlen kann, wenn der wachsende Bauch von Woche zu Woche immer mehr einschränkt, auch Rückenprobleme oder einer schlechten Haltung kann vorgebeugt werden – was sich auch auf das Schlafverhalten positiv auswirken kann. Wer sich weiterhin auch viel bewegt, der kurbelt auch stets die Verdauung an und arbeitet so gegen Verstopfung und stetigem Völlegefühl. Ebenso wird das Immunsystem gestärkt, vor allem bei Bewegungen an der frischen Luft. Man vergesse auch nicht die Glücksgefühle, die dabei ausgeschüttet werden.
Was ich in der Schwangerschaft mache? Ich habe bei allen Vorsorgeuntersuchungen stets mit der Frauenärztin abgesprochen, dass ich immer noch meine gewohnte fünf Kilometer-Runde spaziere, die ich vor der Schwangerschaft gejoggt bin – vor allem um mir in der frischen Luft und der Bewegung einen Ausgleich zu verschaffen, wo ich mich neben meiner Tochter und dem Mama-sein auch voll und ganz auf mein heranwachsendes Baby und mich selbst konzentrieren kann. Zwei Mal die Woche genieße ich es am Vormittag, wenn meine Maus im Kindergarten ist meine Bahnen im Hallenbad zu schwimmen oder auch daheim diverse Fitnessübungen auszuüben, die ich aus meinem Schwangerschaftsbuch oder einfach aus YouTube habe.
Und weil meine Schwangerschaft Gott sei Dank so reibungslos verläuft, gab mir meine Frauenärztin auch letzte Woche (in der 32. Schwangerschaftswoche) noch ihren Segen für meine sportlichen Aktivitäten, wenn ich weiterhin auch genügend Ruhezeiten miteinplane – und das mache ich ohne Zweifel. Ob ich während der ersten Schwangerschaft auch so fit war wie jetzt? Leider nein, denn da war ich in diesem Stadium bereits seit gut fünf Wochen eingeschränkt und durfte auch keine weiten Spaziergänge mehr machen. Genau deshalb genieße ich meine Vitalität gerade umso mehr – und siehe da, bis dato hat sich mein Rücken auch nicht nicht bemerkbar gemacht, auch wenn diverse Bewegungen von Woche zu Woche anstrengender werden.
Ich wünsche Euch allen eine angenehme Schwangerschaft!