Nein, ich bin nicht naiv wenn ich sage, dass meine bald Vierjährige eine tolle große Schwester sein wird. Und nein, ebenso wenig, wenn ich davon überzeugt bin, dass auch die Eifersucht bei uns kein allzu großes Thema sein wird. Klar, es wird Veränderungen geben sobald der kleine Bruder endlich da ist, für unsere Familie und auch für unsere Tochter. Doch weiß ich, dass wir das alle gemeinsam bewerkstelligen werden, vor allem, weil wir uns alle bereits riesig freuen – allen voran die große Schwester.
Von Anfang an miteinbezogen. Es war Anfang Mai als mein Mann und ich unsere Tochter in unser gemeinsames Geheimnis eingeweiht haben: wir bekommen ein Baby! Damals war ich in der achten Schwangerschaftswoche und die Maus bereits voller Freude. Vor allem, weil nur sie das Geheimnis gemeinsam mit uns noch einige Woche hüten sollte. Auch wenn das „Geheimnis“ bereits am nächsten Tag im Kindergarten rausgeplatzt ist und ebenso die Nachbarin von der Maus eingeweiht wurde (mit dem Zusatz natürlich, dass es sich hierbei um ein Geheimnis handelt und es ja nicht weitergesagt werden darf 😉 ) hat sie bereits ab dem ersten Tag angefangen immer wieder meinen Bauch und ihr Geschwisterchen zu streicheln. Voller Stolz durfte sie dann auch die Neuigkeiten den Großeltern und all unseren Freunden übermitteln, ihre Freude bei der Überbringung dieser wunderbaren News war immer wieder auf’s Neue riesig.
Gemeinsam zum Ultraschall. Auch wenn die Zeit bis zur Geburt damals noch unerreichbar erschien war das Thema Geschwisterchen stets präsent. Jedes Baby, dass wir beim Einkaufen oder Spazieren gesehen haben wurde begutachtet, immer mit staunenden Augen der Maus. In der dreizehnten Schwangerschaftswoche gingen wir dann erstmalig gemeinsam zum Ultraschall, ein wunderbares Erlebnis. Der Doktor war sehr offen für alle Fragen meiner Tochter und zeigte ihr Köpfchen und Finger ihres kleinen Geschwisterchen. Was die Maus damals am meisten beschäftigte war die Tatsache, dass das arme Baby ohne Schnuller in Mamas Bauch schlafen müsse. Ihre Gedanken und Gespräche nach dem Arztbesuch waren wirklich zuckersüß. Voller Freude war die Maus somit auch beim nächsten Arztbesuch mit dabei, als wir das Geschlecht erfuhren. Es wird ein Babybruder! Die Angst, dass ihr bester Freund dann eifersüchtig sein würde, wurde noch am selben Tag beseitigt – denn sie könne ja Babybruder und einen besten Freund haben. Kindermund, wie ich ihn liebe!
Neben unzähligen Gesprächen haben wir auch Zoe’s Lieblingsbuch „Die beste große Schwester“ bis zum Umfallen studiert, meistens während wir dabei meinen Bauch gestreichelt haben. Ich weiß es hätte noch viel mehr Kinderbücher zum Thema „Wir bekommen ein Geschwisterchen“ gegeben, doch hat die Maus mit einem einzigen ebenso gut erfahren, was da bald auf uns zukommen wird. Vor allem die Tatsache, dass das Baby die ersten Wochen und Monate mal nur schlafen und essen wird – so wie ihr Kater Simba es tut. Der Weg bis zum Spielgefährten wird da noch etwas länger dauern, genau das war und ist stets ein präsentes Thema bei uns, ebenso, dass das Baby mit Sicherheit auch des öfteren ganz laut weinen und schreien wird, wenn es auf sich und seine Bedürfnisse aufmerksam machen will.
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Die Aufgaben der großen Schwester hat sich die Maus vor allem in den letzten Wochen immer wieder selbst auferlegt: sie wird mir dann beim Putzen helfen, ebenso beim Wickeln und Füttern des Babys. Und: sie wird immer auf das Baby aufpassen und es ganz viel streicheln – so wie sie es bereits mit Mamas Bauch mache, wo das Baby ganz oft zu ihr herausstrampelt. Ich dürfe ihr stets Aufgaben geben, damit sie tatkräftig mithelfen kann, so die Maus.
Vorbereitungen für das Baby. Erst letzte Woche haben wir gemeinsam den Kinderwagen aus dem Keller geholt und entstaubt, allen voran die Maus, die mir dabei unbedingt zur Hand gehen wollte. Die Babyschale steht bereit, da darf noch die Puppe etwas drinnen sitzen, ebenso ist die Kleidung des Babys im Kasten eingeräumt und Windeln und Co. einsortiert – alles mit Hilfe der großen Schwester. Zwischendurch kommen stets Fragen und Gedanken wie, dass der kleine Bruder dann noch gar nicht Zähneputzen kann oder dass er noch gar keinen Kakao trinken darf, so wie sie das tut.
Papa und Kind ein eingespieltes Team. Auch hat der Papa einige Aufgaben Zuhause fließend übernommen, wie beispielsweise mit der Maus zu Baden oder Zähne putzen zu gehen. Das Schlafen gehen machen wir generell zu dritt, was wir hoffentlich auch dann mit Baby einhalten können. Ebenso habe ich mir in der vergangenen Zeit mehrmals die Woche eine Auszeit eingeräumt, in der ich weite Spaziergänge oder auch Freundinnen-Besuche alleine genießen konnte, nicht nur, damit Papa und Maus ein noch eingespielteres Team werden, sondern auch, dass ich mich auf das Baby vorbereiten und ebenso Kräfte tanken kann.
Die Tatsache, dass ich dann einige Tage mit dem Baby im Krankenhaus bleiben muss ist bereits ein wichtiges Thema, das wir immer wieder ansprechen. Der Papa und die Maus kommen uns tagsüber auf der Wochenstation besuchen, abends fahren sie nach Hause. Ich gebe zu ganz so begeistert ist die Maus davon noch nicht, und doch weiß ich das Papa und die Großeltern ihr wunderbare Tage bescheren werden, bis wir dann endlich alle gemeinsam vereint Zuhause sein werden – und sie ihren kleinen Bruder herzlich hier endlich empfangen darf.
Fotocredit: © fotobrillant.at by Katharina Gruber
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