Meine Tochter beschäftigt die Fastenzeit. Nicht zuletzt weil es vor kurzem DAS Gespräch am Basteltisch im Kindergarten war. Die Kinder haben untereinander erzählt, die Pädagogin im Anschluss den Sinn vom Fasten erklärt. Die Fastenzeit sei religiösen Ursprungs und immer nach dem Fasching – genauer gesagt nach dem Aschermittwoch – 40 Tage lang, und zwar bis zum Ostersamstag. Vierzig Tage lang enthalten sich Menschen Süßigkeiten oder Kaffee oder anderen Köstlichkeiten, dass sie sonst zu viel konsumieren und ihnen nicht gut tut. Meine Sechsjährige hat es also verstanden, denn genau so hat sie es mir erzählt. Auch, dass das Ganze mit Jesus zu tun hat, denn auch er habe damals in der Wüste 40 Tage lang gefastet. Doch auch andere Religionen haben eine Fastenzeit.
Auf ihre Frage ob der Papa und ich auch fasten bekam ich nach meiner Verneinung ein verdutztes Gesicht zu sehen und ein riesen „Warum nicht?“ zu hören. Und dennoch konnte ich es einfach erklären: weil wir im Generellen in Maßen konsumieren, nicht im Übermaß, bei Süßigkeiten genau so wie beispielsweise beim Alkohol, den wir nur ganz selten zum Anstoßen trinken. Und meinen Kaffee möchte ich definitiv nicht missen. Wir fasten zwar nicht das ganze Jahr, doch zügeln wir unsere Essverhalten so wie es jeden von uns beiden aktuell und individuell gerade gut tut. Und zu guter Letzt: nicht jeder fastet während der Fastenzeit, denn das kann jeder selber für sich entscheiden, es ist kein Muss, sondern der freie Wille eines jeden einzelnen.
Fasten heißt auf etwas anderes verzichten – und das kann viel mehr als nur auf bestimmte Nahrungsmittel sein. Man kann zB auch auf das Fernsehen verzichten, oder es zumindest reduzieren, oder auf das Smartphone oder ähnliches und diese 40 Tage nutzen sich bewusst auf andere schöne Dinge als Handy und Co. fokussieren. Ob ich denn das mache, kam sofort die Frage auf. Hier musste ich nicht ganz verneinen, denn ab 20.15 Uhr ist abends bei mir zumindest das Handy aus – nicht, dass ich mir da Zeit zum Fernsehen nehmen würde, sondern zum Bücher lesen oder selber schreiben – oder einfach um bewusst zu genießen und nicht gestört zu werden. Und der Papa? Na da fiel mir leider nichts ein, denn dem geht es gut so wie er ist, dass er auch auf Nichts verzichten will zu seiner Verbesserung… hier wären wir also wieder beim freien Willen und die Macht der eigenen Entscheidungen 😉