Weil Skifoahn is des Leiwandste, wos ma si nur vuastöhn ko… Seid ihr und euer Nachwuchs ebenfalls in bester Winterlaune und wollt das Skifahren lernen selber ausprobieren? Dann habe ich hier ein paar Tipps für euch, und zwar von Christian Steiner, Skischulchef der Skischule Top am Obertauern und SBSSV Kursleiter Kinder und Jugend. Wie ihr euren Kids mit etwas Geduld und Übung das Skifahren beibringen könnt, zumindest wenn Groß und Klein dafür bereit sind und es auch wollen, lest selbst…

Steffi von on the mom side of life: Was ist das beste Alter für die Kinder um Skifahren zu lernen?

Christian Steiner, Skischule Top: „Das perfekte Alter um in der Gruppe Skifahren zu lernen ist ca. 4 Jahre. Wir starten aber auch schon mit jüngeren Kindern wenn die Eltern flexibel sind und nicht unbedingt das effektive Skifahren das Ziel sein soll, dann kann man es auch mit 3 oder 3 1/2 Jahren schon probieren. Da ist aber das Ziel ganz klar der Spaß im Schnee.“

Steffi: Meine Tochter hat damals im Skikurs, der über den Kindergarten organisiert wurde die Basics gelernt. Nun sind ja leider die beliebten Kinderskikurse in diesem Winter nicht möglich. Welche Tipps haben Sie für Eltern, die ihren Kindern selber das Skifahren beibringen wollen?

Christian Steiner: „Naja, das ist natürlich nicht ganz so einfach, da es dann doch immer wieder zum Keppeln zwischen Eltern und Kind wird, so wie ich das auch immer wieder beobachte. Wir haben jetzt bei uns in der Skischule schon auch, dass die Eltern die Möglichkeit von Privatstunden nutzen so wie das der Urlaubergast sonst auch macht, denn das dürfen wir aktuell ja Gott sei Dank. Wenn sich die Eltern für’s selber lernen entscheiden ist das natürlich auch gut. Hier empfehle ich aber ganz klar wenn möglich nicht gleich ins Skigebiet zu fahren. Es genügt für’s Erste zuhause vor der Haustüre oder im Garten wo es flach ist und ein kompakter Schnee ist das Gehen zu lernen mit die Ski. Hierbei kann ich als Eltern das Kind auch ein wenig ziehen, mit einem Besen zum Beispiel, oder ihm die Skistecken zum Ausprobieren geben oder ein Seil an dem es sich festhält. Wichtig dabei ist, dass das Kind erst einmal das Gefühl für die Ski bekommt. Das Schlimmste was man als Eltern tun kann ist, wenn dem Kind im Skigebiet die Ski angeschnallt werden und mit ihm der Lift hochgefahren wird, nur damit es zwischen den elterlichen Beinen wieder die noch viel zu steile Piste runterfahrt. Das Skifahren zwischen den Beinen ist so ziemlich der schlimmste Fehler, den man als Eltern am Anfang machen kann. Wer nicht die Möglichkeit auf das Üben im Garten oder vor dem Haus hat, dem empfehle ich auf ein dafür vorgesehenes Übungsgelände zu gehen. Meistens gibt es ganz unten in den Skigebieten ein Anfängergelände, das teilweise sogar öffentlich zugänglich ist und wo die Eltern dem Kind in ganz sicherem Umfeld mal das Gehen mit den Ski oder auch die Pflugstellung lernen können.“

Steffi: Brauche ich eine Skispange um meinem Kind sicher das bremsen lernen zu können?

Christian Steiner: „Also diese Spange, man nennt sie auch Edgie Wedgie, ist an und für sich nur ein Hilfsmittel für ein Kind das vielleicht motorisch ein Problem hat um diese Pflugposition zu machen, sprich die Fersen auseinander und die Zehen zusammen. Normalerweise wenn die Motorik passt dann lernen die Kinder den Pflug sehr wohl ohne die Skispange, man muss es ihnen nur mit einem Schmäh beibringen. Die Wortwahl ist da zum Beispiel wichtig: Pizzastück, Tortenstück oder Boot – also alles Begriffe, die diese Winkelstellung, den Pflug, der zum Bremsen gebraucht wird, beschreiben können und die die Kinder einfacher umsetzen können eben weil sie diese Begriffe kennen. Dann kann man zum Beispiel auch schon das Förderband im Märchenwald mal hochfahren und das Kind im flachen Gelände zuerst wie auf Pommes fahren zu lassen, also die Ski gerade bis sie schließlich zum Stehen bleiben ein Pizzastück machen. Die flachen Gelände sind hierfür optimal.“

Steffi: Wenn sich das Kind bereits etwas an das Gefühl mit den Ski gewöhnt hat und auch das Pizzastück beherrscht kommen die „Bogerl“ dran. Mit welchen Übungen lerne ich meinem Kind das Kurven fahren am einfachsten?

Christian Steiner: „Wenn ein Kind beim Schuss fahren diese Pflugposition kann, dann kann man die Gewichtsverlagerung spielerisch üben, z.B. durch das Aufheben des Innenskis oder den Innenski 3 Mal in den Schnee eintippen während des Fahrens. Durch diese Verlagerung wäre automatisch das Gewicht am Außenski und dann könnte es sogar sein, dass das Kind automatisch leicht eine Kurve fährt. Oder aber man nimmt einen Strick oder ein Seil und legt es am Boden hin, so wie die Kurve ist und lässt das Kind einfach mal probieren dem Seil nachzufahren – und zwar mit einem Ski links und einem rechts vom Seil. Es soll natürlich für’s erste eine leichte Kurve zum Probieren sein, aber die Kurve kann man ja nach mehreren Wiederholungen steigern, man kann sie länger machen oder irgendwann auch zwei Kurven hintereinander legen, wenn ich ein langes Seil oder mehrere Seile habe. Wichtig ist, dass die Eltern es dem Kind vorzeigen, damit es gut nachfahren kann. Gewichtsverlagerung kann ich ebenso erzielen, wenn das Kind die Arme auseinander tut und Flieger fliegt. Wichtig dabei ist, dass die Außenhand immer weiter unten ist. Oder man lässt das Kind beide Hände auf das Außenknie legen, oder eben den Inneren Ski aufheben.

Aber es geht natürlich nicht mit einer Übung, sondern mit Wiederholungen, Pausen und auch Wiederholungen auf die andere Seite. Oft geht es auf einer Seite besser als auf der anderen. Das Wichtigste dabei ist es in einem ganz flachen Gelände zu lernen, nicht zu steil und ja nicht unter der Devise „zur Not trage ich mein Kind da schon runter“. Sobald man anfängt das Kind zwischen die Füße zu nehmen oder gar über eine Piste runterzutragen, weil es da dem Kind doch noch viel zu steil ist, dann wird sich das Kind überfordert fühlen. Es soll ja um Spaß und Sicherheit gehen, deshalb bitte stets im flachen Gelände die Basics lernen.“

Steffi: Schneller, einfacher – Schuss! Wie kann ich meinem Kind das „Bogerl fahren“ lustig verkaufen?

Christian Steiner: „Das funktioniert am besten mit Bewegungsaufgaben während der Fahrt, z.B. Hände immer auf das Außenknie legen, oder das Kind mit dem Skistecken immer einen Strich in den Schnee ziehen lassen – oder vielleicht sogar mit den Stabis, die die Skischule verwendet oder eben durch Seile den Weg und die Kurven vorgeben. Hier wäre auch wieder der Übungshang von Vorteil, weil da einfach viele Wiederholungen der Übungen eingebaut werden können. Was den Kindern auch gefällt ist wenn sie etwas am Pistenrand fahren, und zwar dort wo es etwas buckelig ist, wo auch ein paar Schanzerl sind. Natürlich alles mit Maß und Ziel, sprich mit der dementsprechenden langsamen Geschwindigkeit, dass nichts passiert. Dort entstehen auch diese leichten Steilkurven, der Teil zwischen den Buckeln quasi, wo die Kinder geleitet werden, wo sie durch die Steilkurve nach links oder nach rechts rübergedrückt werden. Da kriegen die Kinder es über das Gefühl mit ob sie links oder rechts fahren müssen und brauchen sich deshalb nicht auf die Bewegung an sich konzentrieren.“

Steffi: Ab wann kann ich mir zutrauen mit meinem Kind vom Übungshang ins große Skigebiet zu wechseln?

Christian Steiner: „Erst wenn sich das Kind sicher ist, wenn es sicher von alleine stehen bleiben kann, wenn es sicher Kurven macht und zwar auf beide Seiten, erst dann sollte man mit ihm den Sessellift oder die Gondel hochfahren, nicht eher. Wie gesagt, der schlimmste Fehler ist, wenn man davon ausgeht, das Kind einfach die Piste mitrunter zu nehmen, wenn es sich der Piste nicht mehr gewachsen sieht. Dem Kind Zeit geben ist hier ganz wichtig. Übung macht den Meister.

Niemals nie die Pausen vergessen…

*Dieser Blogpost ist bereits im Februar 2021.

Posted by:Steffi

Herzlich Willkommen auf meinem persönlichen Mamablog! Hier schreibe ich, Steffi (33) über das Kinderglück als 2-fach Mama, arbeiten als Mama und ganz viel Alltagskram. Viel Spaß beim Lesen!

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